Der Baustart für die neue Leitung soll diesen Herbst erfolgen
Gibt es keine Einwendungen, kann der Abwasserverband Bözberg West in diesem Herbst endlich mit dem Bau der neuen Kanalisationsleitung nach Frick beginnen. Das Ziel: der Anschluss an die ARA Kaisten.
Simone ...
Der Baustart für die neue Leitung soll diesen Herbst erfolgen
Gibt es keine Einwendungen, kann der Abwasserverband Bözberg West in diesem Herbst endlich mit dem Bau der neuen Kanalisationsleitung nach Frick beginnen. Das Ziel: der Anschluss an die ARA Kaisten.
Simone Rufli
Weil der Kanton die Umlegung des Radweges und den Bau der neuen Kanalisationsleitung mit der Offenlegung und Renaturierung der Sissle verbinden will, liegt das Baugesuch des Abwasserverbands Bözberg West dieser Tage ein zweites Mal öffentlich auf.
Eine Frage der Reinigungsleistung
Zur Ausgangslage: Verschmutztes Abwasser muss gereinigt werden, bevor es einem Vorfluter (Gewässer) zugeleitet werden darf. Gemäss Konzept «Abwasserreinigung Kanton Aargau» der Abteilung für Umwelt (AfU) vom Juni 2014, sind ARAs an schwachen Vorflutern aufzuheben und ist das Abwasser an Anlagen mit geeigneten Vorflutern anzuschliessen. Die Sissle ist ein solcher schwacher Vorfluter und daher kann die ARA Hornussen die geforderte Reinigungsleistung nicht mehr erfüllen. Ausserdem stehen in der ARA Hornussen in den nächsten fünf Jahren grössere Investitionen an.
Regenbecken für Ortsteil Hornussen
Für den Abwasserverband Bözberg West, aus dem Einzugsgebiet Böztal (Zeihen und Linn/Gallenkirch) bedeutet das, dass die ARA Hornussen mit dem schwachen Vorf luter der Sissle aufgehoben wird. Die zwei Nachklärbecken können als Regenbecken für den Ortsteil Hornussen weiter genutzt werden. Das Abwasser wird künftig über eine neue Kanalisationsleitung entlang der Sissle und unter der Autobahn hindurch nach Frick geführt und von dort über das bestehende, aber zu erweiternde Netz der ARA Kaisten zugeführt. Der Staffeleggbach wird im Bereich der Autobahnzufahrt (Waldstück) mit einer Leitungsbrücke überquert. Für die Erstellung der Rohrbrücke über den Staffeleggbach an der Grenze zwischen den Gemeinden Frick und Böztal ist eine temporäre Rodung eines Teils der Waldfläche zwischen Autobahnzufahrt und Radweg notwendig. Das entsprechende Rodungsgesuch sowie die Zustimmungen der Grundeigentümer liegen dem Baugesuch bei, das noch bis zum 23. September auf der Bauverwaltung in Hornussen öffentlich aufliegt.
Kanton änderte die Pläne
Noch an der Gemeindeversammlung vom Juni 2023 hiess es, der Abschluss dieses Projektes sei auf Ende 2024 geplant. Damals ging man davon aus, dass der 16-Meter-Abstand zwischen der neuen Leitung und dem Ufer der Sissle genügt, und so wurde das Baugesuch beim Kanton beantragt und in der Gemeinde auch aufgelegt. Doch dann änderte der Kanton die Pläne. Im Zuge der Renaturierung der Sissle zwischen der ARA Hornussen und der Einmündung des Staffeleggbachs bei der Autobahnzufahrt Frick soll die Sissle geöffnet werden, mit der Folge, dass zusätzlich zehn Meter und neu ein Abstand von 26 Metern zum Ufer eingehalten werden muss.
Mit der Ausführung der Revitalisierung – sie soll frühestens 2027 erfolgen – muss auch der bestehende Radweg umgelegt werden. Die beiden Projekte werden so koordiniert, dass die Leitung im zukünftigen Radweg (und nicht mehr im Landwirtschaftsland) erstellt wird. Der Bau der Kanalisationsleitung des Abwasserverbands Bözberg West wird nach der Erteilung der Baubewilligung durch den Kanton ohne Rücksicht auf das Revitalisierungsprojekt gestartet. Die ARA Hornussen bleibt bis zum Anschluss in Frick, wie geplant in Betrieb.