Konkurs konnte dank Kapitalerhöhung abgewendet werden
Zwischen 200 und 400 Kilogramm Shrimps produziert die Rheinfelder SwissShrimp AG aktuell pro Woche, das ist noch nicht so viel wie erhofft. Der Verkauf der Produkte läuft kurz vor den Festtagen gut. Im laufenden Jahr wird ...
Konkurs konnte dank Kapitalerhöhung abgewendet werden
Zwischen 200 und 400 Kilogramm Shrimps produziert die Rheinfelder SwissShrimp AG aktuell pro Woche, das ist noch nicht so viel wie erhofft. Der Verkauf der Produkte läuft kurz vor den Festtagen gut. Im laufenden Jahr wird nochmals ein Verlust resultieren.
Valentin Zumsteg
Die Produktion von Shrimps in der Schweiz ist kein einfaches Geschäft. Die Pionierfirma SwissShrimp AG, die im Osten von Rheinfelden ansässig ist und dort ihre Crevettenfarm betreibt, hat turbulente Monate und Jahre hinter sich. 2023 waren während vieler Monate keine Shrimps aus Fricktaler Produktion zu kaufen, weil es Probleme beim Wachstum der Tiere gab. Im Frühling 2024 drohte der Firma wegen eines dramatischen Liquiditätsengpasses der Konkurs (die NFZ berichtete). Dank einer Restrukturierung des Unternehmens und einer Kapitalerhöhung konnte die Insolvenz abgewendet werden.
«Am Markt wieder etablieren»
Herausforderungen gibt es weiterhin einige: «Wir produzieren noch nicht wie gewünscht», erklärt CEO Matthias Laube gegenüber der NFZ. Die Optimierung der Anlagen habe mehr Zeit in Anspruch genommen, als ursprünglich erhofft. «Wir sind aber zufrieden mit dem Aufwuchs der Biomasse; besonders wenn wir die heutigen Zahlen mit der Ausgangslage im Frühling vergleichen. Im Moment produzieren wir zwischen 200 und 400 Kilogramm pro Woche.»
Der Verkauf der Produkte laufe im Hinblick auf die bevorstehenden Festtage gut, so Laube. «Nach zwei eher bescheidenen Jahren müssen wir uns jedoch grundsätzlich am Markt erst wieder etablieren. Wir sind überzeugt, dass uns dies gelingen wird, weil Geschmack und Qualität stimmen und viele unsere SwissShrimps schon kennen und schätzen.» Im Herbst hat die Firma die Produktepalette optimiert. Sämtliche Artikel und Grössen sollen für alle Kundengruppen verfügbar sein; neu sind auch alle Produkte tiefgefroren erhältlich. «Aus der Erfahrung der Vorjahre und aufgrund dessen, wie die Feiertage liegen, bieten wir ausnahmsweise eine Abholung der Bestellungen auf der Farm an», schildert Laube. Damit soll sichergestellt werden, dass die bestellten Shrimps rechtzeitig übergeben werden können und nicht in der Päckliflut verzögert – oder gar nicht – ausgeliefert werden.
2024 noch ein negatives Ergebnis
Im Mai bewilligte die Aktionärsversammlung eine Kapitalerhöhung um 3,2 Millionen Franken. Schlussendlich einbezahlt wurden gut 2,8 Millionen Franken, wie es in einem Aktionärsbrief von November 2024 heisst. «Die Aussichten sind gut, dass ein Aktionär das ebenfalls von der Versammlung bewilligte bedingte Kapital äufnen wird», erläuterte der CEO. Eine Insolvenz drohe nicht mehr: «Wir werden dieses Jahr jedoch noch ein negatives Ergebnis haben. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir in den kommenden Jahren ein nachhaltig profitables Geschäft entwickeln werden.»