Steinstossen am Unspunnen-Schwinget ist einmalig
Vier Fricktaler werden an diesem Wochenende am Unspunnen-Schwinget vor grosser Kulisse mit dem 83,5 Kilostein um Meisterehren stossen. Am Final mitzustossen ist erklärtes Ziel.
Hans Zemp
Der Unspunnen-Schwinget ...
Steinstossen am Unspunnen-Schwinget ist einmalig
Vier Fricktaler werden an diesem Wochenende am Unspunnen-Schwinget vor grosser Kulisse mit dem 83,5 Kilostein um Meisterehren stossen. Am Final mitzustossen ist erklärtes Ziel.
Hans Zemp
Der Unspunnen-Schwinget findet nur alle sechs Jahre und immer ein Jahr nach dem Eidgenössischen Schwingfest statt (Näheres auf Seite 8). Zu diesem Fest gehört traditionell nicht nur das Schwingen, sondern auch das Steinstossen. Der ursprünglich gestossene Stein wog genau 184 Pfund oder genau 83,461 Kilo. Heute sind es 83,5 Kilo. Mit 4,11 Metern hält Markus Maire aus dem Freiburger Plaffeien seit 2004 den Rekord. Den Wettkampf dürfen nach Reglement alle Steinstösser bestreiten. Am Wettkampf selber hat jeder Athlet in der Vorrunde zwei Versuche zur Verfügung. Das bessere Resultat hilft weiter. Die drei Erstplatzieren stossen im Final in der Schwingerarena um den Sieg.
Fricktaler sind bereit
Aus dem Fricktal, Hochburg der Aargauer Steinstösser, reisen vier Stösser nach Interlaken. Gemeldet sind aus der ganzen Schweiz 33 Athleten. Simon Hunziker (Herznach) bestreitet an diesem, den Eidgenössischen Schwingfesten gleichgestellten Anlass, seinen zweiten Unspunnen-Wettkampf. Im Jahr 2017 verpasste er den Final, der nur den drei Besten offen ist, obwohl er gleich weit stiess wie der drittplatzierte Innerschweizer Martin Laimbacher. Das beabsichtigt er diesmal zu korrigieren. Weiter bestreiten ihren Wettkampf auch Roger und Marco Leimgruber. Die Brüder aus Herznach sind hier erstmals dabei. Urs Hasler aus Hellikon ist ebenso mit von der Partie.
Für Simon Hunziker wird der Sieg unter sechs Leuten ausgetragen. Der Wettkampf könnte entsprechend sehr spannend werden. «Die Tagesform wird entscheiden und Pratteln lässt grüssen», meint er dazu. Zum eigentlichen Favoritenfeld zählen neben den Fricktalern ganz klar Urs Hutmacher, Weisslingen, und Remo Schuler aus Rickenbach, Schwyz. Dazu noch der Baselbieter Benedikt Büchenbacher.
Die Fricktaler bereiten sich seriös vor
Man trifft die drei Herznacher regelmässig an Wettkämpfen. In diesem Jahr waren es bis heute etwa deren zwölf. Das Motto hier: «Wettkampf ist das beste Training.» Daneben gibt man sich den letzten Schliff auch im Kraftraum, wo momentan die Schnellkraft optimiert wird. Am letzten Dienstag war in diesem Bereich das Abschlusstraining. Vorher gehörten zwei wöchentliche Trainings im Stossen zum Normalplan. Marco Leimgruber meint dazu lachend: «Wichtig ist, eine Woche lang gut essen.» Alle drei sind überzeugt, dass sie klar nichts zu verlieren haben, zumal ihre momentanen Leistungen Zuversicht zulassen. Marco Leimgruber ist denn auch recht froh, dass der Wettkampf nun kommt. «Es ist Zeit, dass Unspunnen kommt und Entspannung wieder Platz erhält», meint er. Klar ist aber, dass das eigentliche Durchatmen erst nach den Schweizermeisterschaften in Hellikon einsetzen darf.
«Es ist cool, dass jedes Jahr ein eidgenössischer Anlass im Stossen des grossen Steins stattfindet», ist Simon Hunziker überzeugt. Er lacht und meint, dass in Pratteln drei Fricktaler im Feld der fünf Finalisten mitgestossen haben. Solche Leistungen motivieren. Schliesslich kennen auch die ganz grossen Anlässe ein Vorher und Nachher. Die Kameradschaft innerhalb der Steinstösserzunft sei wirklich gut. Klar kennt man beim Stossen im Wettkampf nur sich selber. Kameradschaft kommt nachher wieder.