Der Wald – das Krankenhaus für die Seele?
28.03.2025 LeserbriefeDas könnte er sein, wenn er wie ein Wald aussähe. Aber nicht, wenn in den Wäldern in und um Rheinfelden nicht nur der Wurm, sondern sogar der Spital-Käfer drinsteckt. Weit entfernt von einem gepflegten und gehegten Wald präsentiert sich der Forst. Am Waldrand vom ...
Das könnte er sein, wenn er wie ein Wald aussähe. Aber nicht, wenn in den Wäldern in und um Rheinfelden nicht nur der Wurm, sondern sogar der Spital-Käfer drinsteckt. Weit entfernt von einem gepflegten und gehegten Wald präsentiert sich der Forst. Am Waldrand vom Kreisel Möhlin Richtung Rheinfelden, auf der Nordseite wurde abgeholzt. Nein gefrevelt. Bäume wurden auf unterschiedlichen Höhen umgesägt. Alles Geäste und Schnittholz einfach liegen gelassen. Eine Schande dieser Anblick. Aber noch viel mehr bietet sich im sogenannten gehegten und gepflegten Wald. Dornen, nicht Brombeeren, soweit das Auge reicht. Abgeholzte Waldflächen, das Holz einfach liegen gelassen. Selbst ganze Baumstämme. Vermodernde Haufen von Zweigen, Geäst und Gehölz. Dicht besiedelt mit Ruten und Gestrüpp. Bepflanzt mit Trieben, gegen Wildfrass mit Gitter-Draht geschützt, an denen sich die Dornen hochranken. Tannenbäumchen an der Maispracherstrasse erwürgt durch Dornen. Ein Paradebeispiel ist hinter dem Scheibenstand sichtbar. Gestrüpp, Wildwuchs und Dornen. Abfallholz einfach liegengelassen. Berge von vermoderndem Holz. Bewusst gefällt. Borkenkäfer scheinbar nicht mehr aktuell. Nimmt faulendes Holz CO2 auf, oder gibt es sogar ab? Ein Schreckensbild am Mareilislochweg. Schlimmer geht nimmer! Ich erwarte nicht einen Wald wie ich ihn sah in Vietnam. Orchideen auf und unter den Bäumen. Nicht wie in Finnland. Birkenhaine mit Grün. Nicht wie in Costa Rica, mit wunderschönen Gebüschen, Pflanzen mit Blumen und Sukkulenten. Auch nicht wie in Chiang Mai mit dem Elefanten im Dschungel. Aber der Wald für die Seele sollte noch so sein, wie zu unserer Jugendzeit. Aufgeräumt. Mit Schneeglöckchen, Primeli und einem weiteren dutzend Sorten. Wo kann man noch die stolzen Farne sehen? Wo der Wald mit Bärlauch? Noch in Zeiningen?
Und wenn jetzt behauptet wird, ich soll den Wald, in dem man die Bäume nicht mehr sieht, meiden, weil ich die Biodiversität nicht erkennen könne, dann OK. Aber dann soll sich auch kein Forstwart oder Fachkraft für Hege und Pflege mehr dem Wald nähern. Lasst den Wald vergammeln, wie er will. Dann sparen wir wenigstens einige Millionen!
WERNER MEIER, ZEININGEN