«Der Verkehr brennt unter den Nägeln»
07.11.2025 Eiken2026 wird zum Übergangsjahr für den Planungsverband Fricktal Regio: Vier der sieben Vorstandsmitglieder treten nicht mehr zur Wiederwahl an. Eine bereits durchgeführte Umfrage könnte dem neuen Vorstand wertvolle Impulse für die künftige Arbeit liefern.
...2026 wird zum Übergangsjahr für den Planungsverband Fricktal Regio: Vier der sieben Vorstandsmitglieder treten nicht mehr zur Wiederwahl an. Eine bereits durchgeführte Umfrage könnte dem neuen Vorstand wertvolle Impulse für die künftige Arbeit liefern.
Susanne Hörth
Auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 5 wird der Planungsverband Fricktal Regio von seinen 32 Vertragsgemeinden mit einer 4 benotet. «Wir haben eine Zufriedenheitsbefragung durchgeführt, um Anregungen und Inputs in die weitere Arbeit einf liessen zu lassen», so Repla-Präsidentin Françoise Moser am Mittwochabend im Kulturellen Saal in Eiken. Die Freude über die insgesamt positiven Rückmeldungen aus den Gemeinden war ihr deutlich anzumerken. Die gute Gesamtbenotung bedeutet jedoch nicht, dass kritische Rückmeldungen oder Verbesserungsvorschläge ausgeblieben wären.
Wichtige Themen
«Der Verkehr brennt unter den Nägeln», zeigte Moser eines der dringendsten Themen auf. Das dem so ist, wurde an der Abgeordnetenversammlung in Eiken auch deutlich mit den Voten von Stephan Gemmet, Gemeindeammann von Herznach-Ueken, und Andreas Thommen, Vizeammann von Böztal. Gemmet wollte wissen, ob auch das Staffeleggtal und seine Verkehrsproblematik auf dem Radar seien. Françoise Moser bestätigte das mit dem Verweis auf das Gespräch zwischen Kantonsvetretern und Repla-Vorstand, welches am Dienstag stattgefunden hatte. Der Kanton weite den Betrachtungsradius um das Gesamtverkehrskonzept Frick-Stein-Laufenburg aus. Thommen wollte wissen, welchen Einfluss die Repla bei den Fricktaler Grenzübergängen, vielmehr den hier herrschenden Stausituationen habe. Leider keinen grossen, so die Antwort. Das Thema Verkehr und Mobilität darf laut der Umfrage nicht losgelöst von der Raumplanung betrachtet werden. Weitere Schwerpunkte sind das Wohnen im Fricktal und die gute Vernetzung untereinander. Ein Anliegen ist zudem die Interessenvertretung. Gerade kleinere Gemeinden wollen nicht vergessen werden.
Auf grosse Akzeptanz stossen die Repla-Anlässe Gemeindeseminar und Wirtschaftsforum. «Sie werden sehr geschätzt», freut sich Françoise Moser. Nicht so die Fricktalkonferenz. Angesichts der stets gleichen Themenwahl lässt das Interesse zusehends nach. Deshalb sollte sie künftig kompakter und die Themenwahl hinterfragt werden. Die neu lancierten Werkgespräche (bisher drei) fallen in ihrer Bedeutung noch tief aus. «Weniger ist mehr». Das bezieht sich auf die oft vielen Projekte der Repla. Besser ist laut Umfrage, nicht zu viele Projekte gleichzeitig umzusetzen.
Die konstituierende Abgeordnetenversammlung findet am 4. März 2026 in Frick statt.
«Was wir hier machen, ist einzigartig»
An der Repla-Versammlung in Eiken war auch Bachem vertreten
In Eiken werde mit dem neuen Produktionsstandort des Pharmaunternehmens Bachem ein Stück Schweizer Industriegeschichte geschrieben, sagte Heiko Ehrich von der Standortentwicklung Bachem Sisslerfeld. Er zeigte an der Repla-Abgeordnetenversammlung die weiteren Schritte beim grossen Bauvorhaben auf.
Susanne Hörth
Gastgebergemeinde der 28. Abgeordnetenversammlung des Planungsverbandes Fricktal Regio war am Mittwochabend Eiken. Gemeindeammann Stefan Grunder stellte in seiner Begrüssung die Gemeinde kurz und humorvoll vor. Zum Staunen regte er an, als er von der Gemeinde mit zwei Bahnhöfen erzählte. Auch jener in Sisseln befinde sich auf Eiker Boden. Zudem sei die Gemeinde Mitglied bei der Hochrheinkommission; das dank eines zwölf Meter breiten Rheinuferstreifens. Zu den Geschäften, welche die Gemeinde aktuell beschäftigen, zählte Grunder die Bau- und Nutzungsordnung, die Südspange und die Bachem auf. Mit dem Stichwort Bachem verwies er auch auf die späteren Ausführungen von Adrian Pritzius und Heiko Ehrich. Bevor aber die beiden Führungskräfte mehr über das in Bubendorf beheimatete Pharmaunternehmen wie auch den geplanten neuen Produktionsstandort in Eiken (Sisslerfeld) berichteten, wurden die wenigen Traktanden der 28. Abgeordnetenversammlung behandelt. Von den 32 Mitgliedgemeinden waren 29 vertreten. Repla-Präsidentin Françoise Moser führte speditiv durch die Sachgeschäfte. Genehmigt wurden das Protokoll der AGV vom 23. Mai 2025, die Jahresziele 2026 sowie das Budget 2026 mit unverändertem Mitgliederbeitrag. Anträge aus der Versammlung gab es keine. So konnte bereits nach einer halben Stunde zu den Referaten von Adrian Pritzius und Heiko Ehrich übergeleitet werden.
Noch eine grüne Wiese
Adrian Pritzius, Head of Site Development Bachem Sisslerfeld, stellte in seinen Ausführungen das in Bubendorf beheimatete Pharmaunternehmen, welches sich auf die Herstellung von Peptiden und Oligonukleotiden spezialisiert hat, näher vor. Per Ende 2024 beschäftigte die Bachem Holding AG weltweit 2207 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 605,3 Millionen Franken.
Heiko Ehrich setzte in seinem Referat auf der «grünen Wiese» in Eiken im Sisslerfeld an. Noch gebe es keinen Strom, kein Wasser, kein Gas. Das alles müsse für den geplanten, neuen Produktionsstandort von Bachem noch erstellt werden. Es sind nur die ersten Arbeiten von vielen weiteren. Bis Ende des Jahrzehnts will Bachem den ersten Teil des neuen Produktionswerks im Sisslerfeld in Betrieb nehmen (die NFZ berichtete). Der künftige Arbeitgeber im Sisslerfeld plant in Etappen. In den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten will der Pharmazulieferer von Ost nach West bis zu sieben Produktionsgebäude bauen. Heiko Ehrich freute sich, zusammen mit der Gemeinde die grossen Ziele anpacken und umsetzen zu können. «Wir schreiben hier ein Stück Schweizer Industriegeschichte.» Und: «Was wir hier machen, ist einzigartig.»


