Der öffentliche Raum in der Laufenburger Altstadt gehört allen

  07.09.2023 Leserbriefe

Am Freitag, 15. September, findet wieder der alljährliche internationale Parking Day statt. Überall auf der Welt setzen sich Menschen für den öffentlichen Raum ein und erobern den für Autos reservierten Platz für einen Tag zurück.

In der Laufenburger Altstadt wohnen etwas weniger als 350 Personen. Für 77 Autofahrer besteht die Möglichkeit, ihr Auto in der blauen Zone tagsüber oder auch nachts gratis zu parkieren. Alle anderen parkieren ihre Autos selbstverständlich ausserhalb der Altstadt und bezahlen dafür. In den Aussenquartieren sind die Hausbesitzer dazu verpflichtet, eigene Parkierungsmöglichkeiten bereitzustellen und verlangen dafür einen entsprechenden Mietpreis. Nur in der Altstadt ist das Parkieren gratis!

Diese 77 Parkplätze, beziehungsweise Autofahrer, verhindern jede Möglichkeit, die Plätze und Strassen für alle Bewohner und Altstadt-Besucher attraktiver, grüner und wohnlicher zu gestalten. Ohne öffentliche Parkplätze könnte die Altstadt aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen und zu einem lebendigen, menschenfreundlichen und beliebten Aufenthaltsort werden.

Die Altstadt bleibt für den Autoverkehr offen, Durchfahrt und Zufahrt mit Ein- und Ausladen ist erlaubt. Für die Bewohner der Altstadt gibt es im Parkhaus und vor der Stadt genug Parkierungsmöglichkeiten, welche alle in fünf bis höchstens zehn Minuten zu Fuss erreichbar sind. Wir sind überzeugt, dass auch die (wenigen) Geschäfte und Gastrobetriebe mit ihren interessanten und guten Angeboten weiter existieren können, da es so mehr Laufkundschaft gibt, welche die gemütliche und schöne Atmosphäre beim Einkauf in der Altstadt geniessen möchten.

Nach einer Studie von Untersuchungen in grossen und kleinen Städten in Deutschland wirkt sich weniger Autoverkehr positiv auf die Umsätze des Einzelhandels aus. Fahrradfahrer und Fussgänger sind gute Kunden. Sie geben zwar pro Einkauf weniger aus als Autofahrer, kaufen aber häufiger ein. (In der «ZEIT ONLINE» vom 13. Mai 2023 heisst es: Autos sind gar nicht so wichtig für den Einzelhandel).

NIKA SCHUDEL UND MARTIN SUTER, LAUFENBURG


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