Mumpfer Gemeindeversammlung folgte bei fast allen Traktanden dem Gemeinderat
Im dritten Anlauf klappte es: Die Erneuerung und Verbreiterung der Leimattstrasse in Mumpf ist von der Gemeindeversammlung am Donnerstag nach engagierter, aber fairer Diskussion gutgeheissen worden. Auch die ...
Mumpfer Gemeindeversammlung folgte bei fast allen Traktanden dem Gemeinderat
Im dritten Anlauf klappte es: Die Erneuerung und Verbreiterung der Leimattstrasse in Mumpf ist von der Gemeindeversammlung am Donnerstag nach engagierter, aber fairer Diskussion gutgeheissen worden. Auch die Aufstockung und Sanierung der Schulanlage Kapf wurde mit deutlichem Mehr bewilligt. Abgelehnt wurde hingegen das Hochwasserschutzprojekt in der Leimatt.
Edi Strub
Zweimal schon war der Ausbau und die Verbreiterung der Leimattstrasse zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurückgewiesen worden. Umstritten war unter anderem die Kostenaufteilung zwischen Gemeinde, Anliegern und Bund/Kanton. An der Versammlung am Donnerstag gab es erneut eine lebhafte Debatte. Diesmal vor allem über die Zweckmässigkeit des vorgeschlagenen Ausbaus. Die Interessengemeinschaft «IG Leimatt / Leimattstrasse» beanstandete, dass die geplante Verbreiterung von 3,20 Meter auf 3.50 Meter völlig ungenügend sei. Die IG hatte dazu ein umfassendes und für manche sehr überzeugendes Dossier ausgearbeitet, das sie an der Versammlung mit Plänen, Skizzen, Bildern und einem Film präsentieren durfte. Nach Auffassung der IG erlaubt eine Strassenbreite von nur 3,50 Metern keine sichere Verkehrsabwicklung. Jeder Lastwagen, Traktor, Mähdrescher oder Viehtransportwagen zwinge die Fussgänger und Velofahrer in die Wiesen zu treten, um vor solch grossen Fahrzeugen sicher zu sein. Das Kreuzen von PWs mit Lastwagen sei sogar nur an einer Ausweichstelle möglich.
Geheime Abstimmung
Die Diskussion drehte sich dann um die Frage, wieviel Verkehr es auf dieser Strasse gebe – jetzt und in Zukunft, wenn alle als Bauzonen ausgewiesenen Parzellen überbaut sind. Nach Auffassung des Gemeinderats genügt die Verbreiterung. Verkehrszählungen während einer Woche hätten das bewiesen. Die Verkehrsteilnehmer zeigten sich generell sehr rücksichtsvoll und vorsichtig und so habe es auch noch nie einen Unfall gegeben auf dieser Strasse. Ein Video, das die IG erstellt hatte, zeichnete dann allerdings ein anderes Bild mit sehr vielen Landwirtschafts- und Waldwirtschaftsfahrzeugen, die sich aneinander vorbeiquälten und sogar rückwärts Richtung Wald fahren mussten.
In der geheimen schriftlichen Schlussabstimmung ergab sich dann aber doch eine deutliche Mehrheit für die Version des Gemeinderats. Dazu gehört auch eine Sanierung der Wasserleitungen und der Kanalisation. Das geplante Hochwasser-Präventionsprojekt im selben Raum wurde jedoch abgelehnt. Einem Landwirt gelang es mit einem engagierten Plädoyer, die Stimmbürger zu überzeugen, dass dieses Projekt in diesem Umfang und zu diesen Kosten unnötig sei.
Nicht zu stark verschulden
Froh war Gemeindeammann Eveline Güntert, dass die Erneuerung und der Ausbau des Schulgebäudes im Kapf gutgeheissen wurde. Gegenwärtig gehen 45 Schüler und Schülerinnen in zwei Abteilungen im Kapf zum Unterricht. In zwei Jahren werden es drei Abteilungen sein und ab 2030 möglicherweise gar vier. Die Aufstockung des bestehenden Schulgebäudes schafft den dafür nötigen Raum. Aus Kostengründen zurückgestellt wurde die Sanierung der Turnhalle, die auch von Sportvereinen genutzt wird. Die Gemeinde müsse aufpassen, sich nicht zu stark zu verschulden, erklärt der für die Finanzen zuständige Gemeinderat.
Rechnung und Budget waren zuvor ohne grosse Diskussion gutgeheissen worden. Der Steuerfuss bleibt bei 119 %.