In Rheinfelden werden die Passantenfrequenzen gemessen
Wie viele Leute besuchen täglich, wöchentlich und monatlich die Rheinfelder Marktgasse? Mit festinstallierten Laser-Scannern werden diese Daten seit vergangenem Oktober erhoben. Erste Ergebnisse liegen bereits vor.
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In Rheinfelden werden die Passantenfrequenzen gemessen
Wie viele Leute besuchen täglich, wöchentlich und monatlich die Rheinfelder Marktgasse? Mit festinstallierten Laser-Scannern werden diese Daten seit vergangenem Oktober erhoben. Erste Ergebnisse liegen bereits vor.
Valentin Zumsteg
Hat es viele Leute in der Marktgasse oder wenige? Steigt die Besucherfrequenz in Rheinfeldens wichtigster Einkaufsmeile oder geht sie zurück? Auf diese Fragen gibt es viele verschiedene Antworten, je nachdem, wen man fragt. Das reicht der Rheinfelder City-Managerin aber nicht: «Wir wollen Daten statt Bauchgefühl», sagt Corinne Caracuta. Deswegen sind seit Oktober 2023 beim Schiff (Richtung Marktgasse und Richtung alte Rheinbrücke) sowie beim Rathaus drei Laser-Scanner installiert, welche die Passantenfrequenz messen. «Es handelt sich bei den Laseraufnahmen um unkenntliche 3D-Punktewolken, die 100 Prozent Datenschutz konform sind. Man kann niemanden erkennen, da es sich nicht um Videoaufzeichnungen handelt», betont Caracuta. Mit den erhobenen Daten lassen sich aber erwachsene Personen, Kinder, Velofahrer und Autos unterscheiden.
Daten sollen bei Neuansiedlungen helfen
«Solche Grundlagendaten sind wichtig für Betriebe und Eigentümer von Liegenschaften. Sie können helfen, wenn es um Neuansiedlungen von Geschäften geht, denn wir können Daten liefern, welche Passantenfrequenzen es gibt und mit welchen zu rechnen ist», schildert Caracuta. Wie sie weiter ausführt, lassen sich so auch Kundenbedürfnisse erkennen. Man sieht beispielsweise, wie viele Leute über die Mittagszeit unterwegs sind. Die Daten sollen langfristig erfasst werden, um die Entwicklung aufzeigen zu können. Auch wenn die Scanner noch kein ganzes Jahr im Einsatz sind, lassen sich jetzt schon erste Aussagen zum Passantenaufkommen in der Marktgasse machen: Von Januar bis August 2024 zählte das System bislang 1,965 Millionen Bewegungen, das ergibt rund 7000 bis 8000 am Tag. Aus Sicht der City-Managerin sind das gute Werte.
Starker Mai, schwacher Juli
Der stärkste Monat war bislang der Mai mit 385 000 Passantenfrequenzen, der schwächste der Juli mit 178 000. Werden im Städtchen Veranstaltungen durchgeführt, schnellen die Zahlen in die Höhe. An den Fasnachtstagen waren es insgesamt 55 000 Bewegungen, am Frühlingserwachen am 1. Mai 36 000 und am Festival der Kulturen (Donnerstag bis Sonntag) rund 50 000. Einen Spitzenwert holte der Herbstwarenmarkt im vergangenen Oktober, da wurden an zwei Tagen rund 70 000 Bewegungen gezählt. «Ich bin überrascht, wie die Events Leute anziehen», so Caracuta. Eine andere Erkenntnis: Rund 10 Prozent der Passanten in der Marktgasse sind Kinder oder Jugendliche (kleiner als 1,5 Meter). «Das ist verglichen mit anderen Städten ein hoher Wert. Rheinfelden ist sehr kinderfreundlich», sagt Caracuta dazu. Entwickelt wurde das Zählsystem, das auch das Wetter an den jeweiligen Tagen erfasst, von einer Firma aus Köln. «Es wird in vielen deutschen Städten eingesetzt. In der Schweiz nutzen es neben Rheinfelden beispielsweise Zürich, Genf und St. Gallen», erklärt Caracuta.
Hat es viele Leute in der Marktgasse oder wenige? Die City-Managerin kann diese Frage künftig ganz genau beantworten.