«Das geht unter die Haut»
26.04.2024 Böztal
Landammann-Stammtisch in der Rebsiedlung Fürst
Das Fricktaler Lied und «La Montanara» trafen ihn mitten ins Herz. Sichtlich berührt bedankte sich Landammann Markus Dieth beim Fricker Männerchor für die gelungene Darbietung.
Karin Pfister
...Landammann-Stammtisch in der Rebsiedlung Fürst
Das Fricktaler Lied und «La Montanara» trafen ihn mitten ins Herz. Sichtlich berührt bedankte sich Landammann Markus Dieth beim Fricker Männerchor für die gelungene Darbietung.
Karin Pfister
Tagsüber empfing Landammann Markus Dieth den Bundesrat in Aarau, den Abend verbrachte er in der Rebsiedlung von Daniel und Erika Fürst in Hornussen, Gemeinde Böztal. Markus Dieth betonte mehrmals, wie sehr ihm der Abend im Fricktal gefällt. Eröffnet wurde der Landammann-Stammtisch von den Mitgliedern des Fricker Männerchors; sie sangen das Fricktaler Lied und «La Montanara», wobei die Darbietung aufgrund der perfekten Akustik im Weinkeller vermutlich noch klangvoller war als üblich. Die Sänger trafen den Landammann mit ihrem Auftritt mitten ins Herz. «Das mit dem Bundesrat heute war auch schön, aber das hier ist nochmals etwas anderes, das ist emotional und geht unter die Haut», sagte Markus Dieth, der früher selber in einem Chor gesungen hat. «Da muss man sich überlegen, ins Fricktal umzuziehen.»
Markus Amsler, Präsident des Fricker Männerchors, nutzte die günstige Gelegenheit, um den Regierungsrat ans 200-Jahr-Jubiläum des Männerchores einzuladen, das im Jahre 2028 gefeiert wird. «Wenn ich wieder gewählt werde, bin ich dann vielleicht auch wieder Landammann», so Dieth. Auf jeden Fall sei das Jubiläum nun vorgemerkt.
Politiker dürfen die Bodenhaftung nicht verlieren, so Dieth in seiner Ansprache. Der Druck in diesem Amt sei gross. Um als Regierungsrat erfolgreich zu sein, müsse man authentisch sein. «Dies kann man nur, wenn man weiss, woher man kommt.» Genau darum geniesse er solche Anlässe, an denen er mit der Bevölkerung direkt kommunizieren könne, sehr. Elfmal wird der Stammtisch in diesem Jahr durchgeführt, jeder Bezirk ist einmal an der Reihe. Die Rebsiedlung in Hornussen kennt Dieth bereits von anderen Veranstaltungen, ist er doch als Landwirtschafts-Verantwortlicher des Regierungsrats auch für die Weinprämierungen verantwortlich.
Die Rebsiedlung war die erste Aargauer Rebsiedlung, als sie 1965 von der Familie Näf gebaut wurde; seit 1996 ist sie im Besitz der Familie Fürst, welche die Anbaufläche in dieser Zeit verdoppeln konnte. Die Kellerführung stiess bei allen Anwesenden auf grosses Interesse. Danach wurden die Gäste mit Wein sowie kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region, bewirtet. Der gesamte Apéro wurde von Erika und Daniel Fürst gesponsert. Auch für das Ehepaar Fürst war es ein ereignisreicher Tag. Serviert wurde unter anderem der Wein «Elise», den es erst seit 2022 gibt und der nach dem ersten Enkelkind benannt ist. «Heute kam die Schwester von Elise zur Welt. Sie heisst Ida», freute sich Daniel Fürst.
Der Landammann hatte sich vor dem Treffen in Hornussen mit der Frage «Was bringt man einem Weinbauern als Geschenk mit?», beschäftigt. Er fand die passende Antwort im Kloster Wettingen und bedankte sich mit dem Klosterbier Stella Maris bei den Gastgebern.
Erst jetzt hatte Markus Dieth die Gelegenheit, um die traditionelle Stammtischrunde – alle sind per Du – zu eröffnen und sich kurz vorzustellen. Er wuchs in Davos auf und war als Kind oft bei seinen Verwandten im Aargau in den Ferien. Das Jurastudium absolvierte er in Zürich, danach arbeitete er in der Region Baden als Anwalt und war zehn Jahre lang Gemeindeammann von Wettingen. Er amtete als Grossrat und hat viele positive Erinnerungen an die Zeit, in der er den Grossen Rat präsidieren durfte. «Da habe ich den Aargau sehr gut kennen gelernt und die Vielfalt der verschiedenen Regionen entdeckt.» Er sei gerne Regierungsrat, so Dieth weiter. «Um dieses Amt auszuüben, muss man Menschen und die Begegnungen mit ihnen mögen.» Mit vielen unterschiedlichen Begegnungen klang der Abend in Hornussen aus. Der Landammann zog von Tisch zu Tisch und plauderte mit den Anwesenden.