Das Fernwärmeprojekt und die Finanzen in Laufenburg
18.03.2025 LeserbriefeAn der kommenden ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 28. März haben wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über den Ausbau des Fernwärmenetzes zu befinden. Prinzipiell ist es eine gute Sache, einen Teil der künftigen Abwärme des Technologiezentrums in ...
An der kommenden ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 28. März haben wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über den Ausbau des Fernwärmenetzes zu befinden. Prinzipiell ist es eine gute Sache, einen Teil der künftigen Abwärme des Technologiezentrums in Laufenburg als Fernwärme zu nutzen. Ob diesem positiven Aspekt sollte aber nicht vergessen werden, wie sich die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde präsentieren. Laufenburg ist bereits jetzt mit mehr als 50 Millionen Franken an Krediten verschuldet. Die sich in der Pipeline befindlichen Projekte und diejenigen, die schon früher beschlossen worden, jedoch noch nicht ausgeführt sind, erhöhen den Schuldenberg in kurzer Zeit auf über 70 Millionen Franken. Die diesbezüglichen Warnungen der Finanzkommission (Fiko) sind bisher ohne Effekt verhallt und von den Sparmassnahmen haben wir nichts bemerkt.
Wir erwarten, dass uns der Gemeindeammann und Finanzminister an dieser Gemeindeversammlung die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der Finanzen darlegt und uns eine Begründung präsentiert, warum die Finanzen derart aus dem Ruder gelaufen sind. Insbesondere muss auch erläutert werden, was unternommen wird, damit sich die finanzielle Situation nicht noch mehr verschlechtert. Dass gerade eben zwei der Mitglieder der Finanzkommission im Hinblick auf die ausserordentliche Gemeindeversammlung aufgrund unzureichender Kommunikation seitens des Stadtrates per sofort demissioniert haben, ist ein Alarmzeichen. Der Schuldenberg wird insbesondere die kommenden Generationen stark beeinträchtigen und deren Handlungsspielraum begrenzen. Uns Steuerzahler wird es ebenfalls treffen, denn eine Erhöhung des Steuersatzes ist nur eine Frage der Zeit.
Während dieser ausserordentlichen Gemeindeversammlung sollte auch das aktuelle Konzept der Fernwärmeversorgung offengelegt und gezeigt werden, mit welchen zusätzlichen Kosten wir rechnen müssen. Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit aus? Irgendwann sollte die Fernwärmeversorgung ja selbsttragend sein, irgendwann. Um weitere kostspielige Pannen zu vermeiden, ist eine weitsichtige Planung unumgänglich, doch in diesem verfahrenen Projekt wird das schwierig werden. Oder sollte nicht ein Notstopp erfolgen, um aus dem finanziellen Scherbenhaufen zu retten, was noch zu retten ist?
ADOLF DANIEL, LAUFENBURG