Ferienspass in Bözen – zu Besuch bei Skunky, Charly und Co.

Was kann man alles mit Ponys machen ausser reiten? Antworten auf diese Frage gab es im heissbegehrten Ferienspass-Kurs bei Corina Wild in Bözen.

Simone Rufli

Skunky legt den Kopf schief, zieht die Oberlippe hoch… und lacht. Für einen Moment tut Corina Wild so als wäre sie beleidigt. Die 18-jährige Pony-Dame versteht, senkt den Kopf, macht zwei Schritte auf ihre zweibeinige Freundin zu und drückt ihr sanft einen Kuss aufs Ohr. Jetzt lacht Corina Wild. Es geht lustig zu und her in diesem Ferienspass mit der Nummer 531. Einen ganzen Tag lang dürfen die Kinder Corina Wild bei der Betreuung und Beschäftigung ihrer fünf Ponys zur Hand gehen. Füttern, halftern, führen, Hufe auskratzen, satteln, schamponieren…

Corina Wild, von Beruf Pferdepflegerin, zeigt vor, lässt machen, ist immer zur Stelle, wenn ein Kind Unterstützung braucht. Pony Charly will ausbüxen? Keine Chance. «Wenn ihr unsicher seid, zu wenig selbstsicher auftretet, dann spürt das das Pony sofort und fängt an, selber zu entscheiden. Das dürft ihr nicht zulassen», mahnt sie die Kinder, die eins nach dem anderen das Pony durch einen Slalom-Parcours führen. «Alle lieben Charly», bemerkt sie im Gespräch mit der NFZ. «Man sieht es ihm nicht an, aber ich musste sehr viel Arbeit in ihn stecken, um ihn so weit zu bringen, dass er Anweisungen befolgt.» Und an die Kinder gewandt: «Ihr glaubt es vielleicht nicht, weil Charly so klein ist. Aber als er vor acht Jahren zu mir gekommen ist, hat er mich quer über den ganzen Platz geschleift, so stur wollte er seinen Weg gehen.» Sie lacht herzhaft.

Auch wenn ihre Ponys Menschen gewöhnt sind, hie und da an einem Dorffest anzutreffen sind und oft im nationalen Fahrsport, «das hier ist für die Ponys ein anstrengender Tag. Aus ihrer Sicht spricht jedes Kind eine andere Sprache. Das macht sie im Kopf müde.»

Viele Kinder – es sind ausnahmslos Mädchen – die an diesem Tag bei Corina Wild zu Besuch sind, haben schon Erfahrung im Umgang mit Pferden. «Reiten ist schön», sagt die Frau des Hauses, «eine richtig vertrauensvolle Beziehung kann man aber am besten auf bauen, wenn man das Pferd oder Pony nicht nur als Sportgerät betrachtet, sondern viel Zeit in den Umgang und die tägliche Pflege investiert.»