Bundesfeier in Hellikon fand Anklang
06.08.2024 HellikonGegen 200 Besucherinnen und Besucher beehrten die Bundesfeier in Hellikon. Landstatthalter Dieter Egli machte sich über die Vielfältigkeiten der Bundesfeiern, die Demokratie und über das Prinzip der Gemeindeautonomie Gedanken. Musikgesellschaft und Turnverein umrahmten die ...
Gegen 200 Besucherinnen und Besucher beehrten die Bundesfeier in Hellikon. Landstatthalter Dieter Egli machte sich über die Vielfältigkeiten der Bundesfeiern, die Demokratie und über das Prinzip der Gemeindeautonomie Gedanken. Musikgesellschaft und Turnverein umrahmten die Bundesfeier.
Hans Zemp
Hält es oder hält es nicht? Das war die Frage bei der Vorbereitung der Helliker Bundesfeier am 31. Juli. Und es hielt wirklich so lange, bis die Feierlichkeiten gegen 23 Uhr ausklangen. Die Musikgesellschaft umrahmte die Feierlichkeiten musikalisch, die Damen und Herren des Turnvereins mit Pyramiden und Stufenbarren – diese lösten Begeisterung aus – und die Männerriege half in der Festwirtschaft mit.
Für die Kinder ist immer wieder der Umzug mit den Lampions durch einen Teil des Dorfes ein Höhepunkt. Dabei leuchten ihre Augen mit den Lampions um die Wette.
«Ich habe viele Fahnen gesehen»
Regierungsrat und Landstatthalter Dieter Egli hat auf seiner Anreise nach Hellikon in den verschiedenen Gemeinden viele Fahnen gesehen. Schweizer Fahnen, Aargauer Fahnen und Gemeindefahnen. Er sagte, dass in jeder Gemeinde die für die Schweiz typische Bundesfeier in einem etwas anderen Rahmen begangen werde. Während in andern Ländern diese Feiern zentral in den Hauptstädten und oft pompös ausgetragen werden, sei dies in der Schweiz ganz anders. «Wir Schweizerinnen und Schweizer halten das ganz anders», stellt er fest. Der Vielfältigkeit der Austragungen seien keine Grenzen gesetzt. Vielerorts seien auch Ansprachen Tradition. Dazu meinte der Redner lachend: «Die einzige Bedingung für das Halten einer Ansprache ist, dass man dazu vom OK angefragt worden ist und nicht, dass man es kann.» Bundesfeiern seien also total lokal, total föderalistisch.
Dieter Egli redete bei dieser Gelegenheit auch der Freiwilligkeit durch Vereine und das Volk das Wort. «Ohne Freiwilligkeit läuft gar nichts», ist er überzeugt. Das Milizsystem mit seinen vielen ehrenamtlichen Leuten sei die Stütze in den verschiedensten Bereichen unserer Kultur, unseres Systems. Eigenes Gedankengut der Mitwirkenden finde überall seinen Platz. Darum sei die Organisation der Bundesfeier eine «zutiefst demokratische Angelegenheit».
Was man will und was man nicht will
Das Prinzip der Gemeindeautonomie lasse den Kommunen etliche Freiheiten offen. So werde es durchaus möglich, eigene Interessen durchzusetzen oder Ungewolltes zu versenken. Die Zusammenarbeit der Gemeinden mit dem Kanton mache – manchmal nach intensiven Diskussionen – vieles möglich. Diese Auseinandersetzungen betrachtet der Redner als wichtig und richtig, auch «wenn Sie manchmal Ihre Mühe haben mit denen in Aarau». Man nehme aber diese Auseinandersetzungen in Aarau ernst. Die direkte Demokratie lebe von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am Staatswesen. Diese Mitbestimmungsmöglichkeit betrachtet Dieter Egli als etwas unglaublich Kostbares.
Das brutale Weltgeschehen macht unsicher
Offen gelebter und geförderter Hass von Diktatoren und Möchtegern-Diktatoren gegen Andersdenkende würden durch die heutigen Möglichkeiten medial in Windeseile in der ganzen Welt verbreitet und würden unsicher machen. Es fehle aber etwas Entscheidendes, wenn «man sich nur noch mit Gleichgesinnten umgibt», weil so kein Dialog und kein Gespräch mehr stattfinde. Dies seien die weltweit zu beobachtenden Polarisierungen, die mit Demokratie nichts mehr am Hut hätten.
Dieter Egli bat die Bundesfeierbesucherinnen und -besucher, die Demokratie weiterhin lebendig zu erhalten und zu pf legen. Mit den Worten: «Ich bin überzeugt, dass es tausendmal sinnvoller ist, sich lokal zu engagieren, als global zu resignieren. Es ist unsere einzige Möglichkeit, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft lösen wollen – in Hellikon und in der Welt.»