Die Einwohner-Gemeindeversammlung genehmigte am Mittwochabend sechs von sieben Kreditanträgen sowie das Budget 2025 mit gleichbleibendem Steuerfuss von 114 %. Hoch gingen die Emotionen unter Verschiedenem beim Stichwort Bewegungspark.

Simone Rufli

«Wir haben eine Menge zu tun.» Was Gemeinderat Alexander Zürcher mit Blick auf die 16 400 Kilometer Abwasserleitungen im Gemeindegebiet bezog, als er den 118 von 1881 Stimmberechtigten in der Turnhalle von Effingen Zustimmung zum Kredit für die Entwässerungsplanung (GEP 2) empfahl, galt für sämtliche Kreditanträge des Gemeinderats.

Der Gemeinderat legte am Mittwochabend sieben Kreditanträge vor mit einem Gesamtvolumen von über 7,7 Millionen Franken. Zurückgewiesen wurde einzig der Kredit für die Umrüstung der Beleuchtung der Gemeindeliegenschaften auf LED; zu teuer, derzeit nicht flächendeckend nötig und unklar bezüglich der Einsparungen befand eine Mehrheit und wies das Geschäft an den Gemeinderat zurück.

Vizeammann Andreas Thommen bemühte sich, die hohen Ausgaben, die auf Böztal zukommen, zu relativieren, indem er darauf hinwies, dass bei einigen Projekten ein guter Teil der Ausgaben später wieder zurückfliessen werde. So unterstützen Bund und Kanton beispielsweise die periodische Wiederinstandsetzung von Meliorationswerken, die sogenannten PWI-Massnahmen (Erneuerung Hofzufahrten, Flurstrassen und Drainagen) mit 54%. Von den bewilligten 3,82 Millionen, so Thommen, würden also gut 2 Millionen zurückerstattet werden. Rückerstattungen in Form von Anstösserund Erschliessungsbeiträgen wird es auch bei den durch die Versammlung genehmigten Strassenbau- und Kanalisationsprojekten geben.

Beim Budget 2025 zeigte sich: Die Investitionen können nur zu einem kleinen Teil aus der laufenden Rechnung bezahlt werden. Der Gemeinderat rechnet für das Jahr 2025 mit einem Finanzierungsfehlbetrag in der Höhe von 5,4 Millionen. Um diesen Betrag wird das aktuelle Vermögen von über 11 Millionen abgebaut. Das Budget wurde mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 114% genehmigt.

Umstrittenes Geschenk
Unter dem Traktandum Verschiedenes wurden Margrith Märki nach über 12 Jahren Mitarbeit auf der Gemeinde mit Dank, Blumen und Geschenk in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet und Karin Märki als neues Mitglied der Steuerkommission willkommen geheissen. Danach stellte Projektleiter Roger Frey den in Effingen geplanten Bewegungspark vor. Der Park ist ein Geschenk an die Gemeinde, finanziert unter anderem aus Stiftungsgeld der Elektra Bözen, befahrbar – wenn alles rund läuft – im Herbst 2025, konzipiert für 40 bis 50 Jahre; budgetierte Kosten rund 600 000 Franken. «Das ist kein Geschenk, sondern eine Belastung!», meinte ein Votant. Er forderte den sofortigen Stopp und eine Abstimmung, «ob Böztal diesen Park überhaupt will». Eine Forderung, der der Gemeinderat aufgrund des Gemeindegesetzes nicht nachkommen könne, betonte demgegenüber Röbi Schmid. Er verwies stattdessen auf den zweiten Diskussionsabend im April 2025 und kündigte für den Mai 2025 eine Bevölkerungsbefragung an.

Wie hat sich Böztal entwickelt?
Im Mai 2025 soll die erste Verwaltungsanalyse eines externen Büros vorliegen. Im Sinne einer Nachbearbeitung der Fusion soll sie Aufschluss darüber geben, wie sich Böztal bis ins vierte Jahr der 1. Legislatur nach dem Zusammenschluss von Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen entwickelt hat. Von den 26 jungen Menschen, die im laufenden Jahr ihren 18. Geburtstag feiern durften oder bis Ende 2024 noch feiern werden, war Lorenz Egloff als einziger der Einladung an die Gemeindeversammlung gefolgt.