Bereit, das Dorf mitzugestalten
10.04.2025 KaistenEin freier Gemeinderatssitz, drei Personen, die darauf Platz nehmen möchten: Die NFZ hat bei Robert Augat, Manuela Merkofer und Sabrina Winter nach den Gründen für ihre Kandidaturen nachgefragt.
Susanne Hörth
Am 18. Mai findet die Ersatzwahl für ein ...
Ein freier Gemeinderatssitz, drei Personen, die darauf Platz nehmen möchten: Die NFZ hat bei Robert Augat, Manuela Merkofer und Sabrina Winter nach den Gründen für ihre Kandidaturen nachgefragt.
Susanne Hörth
Am 18. Mai findet die Ersatzwahl für ein Mitglied des Kaister Gemeinderates statt. Während der offiziellen Frist haben sich Robert Augat, Manuela Merkofer, Sabrina Winter und Kevin Fischer auf der Gemeindeverwaltung angemeldet. Kevin Fischer hat sich aufgrund gesundheitlicher Probleme und nach zwei Operationen schweren Herzens dazu entschlossen, seine Kandidatur zurückzuziehen. Er hoffe, so betont er gegenüber der NFZ, dass er bei der nächsten Wahl antreten kann.
Was hat Sie zur Kandidatur bewogen?
Robert Augat, 57 Jahre alt, FDP
Als Neuzuzüger wurden wir in Kaisten gut aufgenommen. Ich hatte bei verschiedenen Anlässen mit dem verstorbenen Gemeindeammann Arpad Major, dem Gemeinderatsmitglied Willy Burkhalter und meinen neuen FDP-Kollegen Kontakt und habe dort mein Interesse kundgetan. Mein Vorhaben wurde bei allen begrüsst. Ebenso die Gelegenheit, zu einer «neutralen, unvoreingenommenen Sicht von aussen» zu kommen und sie zu nutzen. Die Bedürfnisse und Interessen der Bewohner sollten durch den Gesamtgemeinderat ausgewogen und optimal vertreten werden können. Dazu beitragen würde ich gerne mit meiner langjährigen Führungs- und Lebenserfahrung sowie den vielseitigen Kompetenzen als Unternehmensberater und Verwaltungsrat.
Gibt es etwas, was Sie besonders stolz macht, ein Kaister/eine Kaisterin zu sein?
Ich bin stolz darauf und fühle mich auch privilegiert, an einem solch schönen Ort, etwas abseits vom grossen Rummel wohnen zu dürfen. Wir haben uns sehr rasch sehr wohl gefühlt. Dies auch Dank den offenen Einwohnerinnen und Einwohnern.
Wo sehen Sie persönlich Handlungsbedarf in der Gemeinde Kaisten?
Wenn Persönlichkeiten wie Arpad Major plötzlich ableben, entsteht eine grössere fachliche und auch sehr persönliche Lücke, die erstmal überbrückt werden muss. Solche Veränderungen bieten aber auch Chancen, sich neu und ideal auszurichten. Mit den aktuellen Kandidaten steht den Stimmbürgern eine gute Auswahl zur Verfügung.
Kaisten wächst stetig. Welche Herausforderungen verbinden Sie damit?
Grundsätzlich ist Wachstum positiv. Die Infrastrukturen – Schulen, Strassen, und Finanzen –, um einige zu nennen, sollten mit dem Wachstum möglichst in Einklang sein. Diese Feinabstimmung stellt immer wieder eine Herausforderung dar.
Wenn Sie bei dieser Ersatzwahl nicht gewählt werden, kandidieren Sie im Herbst bei den
Gesamterneuerungswahlen erneut?
Ja, dafür bin ich offen. Ich würde mich freuen, wenn ich entweder bei der Ersatzwahl oder der Gesamterneuerungswahl in den Gemeinderat gewählt werden würde.
Was hat Sie zur Kandidatur bewogen?
Manuela Merkofer, 45 Jahre alt, parteilos
In Kaisten möchte ich etwas bewegen, eine aktivere Rolle übernehmen und ein weibliches Mitglied im Gemeinderat repräsentieren. Ich sehe die Tätigkeit im Gemeinderat und das Kennenlernen neuer Bereiche als Bereicherung und persönliche Entwicklung. Meine Erfahrung als Präsidentin der Musikgesellschaft und als selbstständige Berufsmasseurin und «Familienfrau» ist dabei von grossem Vorteil, da sie mir die flexible Einteilung meiner Zeit ermöglicht.
Gibt es etwas, was Sie besonders stolz macht, ein Kaister/eine Kaisterin zu sein?
Ich bin vor 17 Jahren nach Kaisten gezogen. Ich habe mich sofort zu Hause gefühlt. Das liegt am Familien- und Freundeskreis meines Mannes und am Mitmachen in der Musikgesellschaft. Unser Dorf hält zusammen, man kennt sich, besucht die verschiedenen Anlässe der Vereine und der Gemeinde. Im Dorfladen trifft man immer jemanden für einen Schwatz. Es ist schön, Teil der Gemeinschaft zu sein.
Wo sehen Sie persönlich Handlungsbedarf in der Gemeinde Kaisten?
Das geplante Zentrum Kinderbetreuung muss schnell realisiert werden. Es bedarf jedoch nicht einer luxuriösen Lösung, sondern eines zweckmässigen und nachhaltigen Bauwerks, das alle Anforderungen erfüllt. Es ist mir ein zentrales Anliegen, die Vereins- und Kulturlandschaft im Dorf auch in Zukunft zu pflegen und zu unterstützen. Mit der geplanten Kulturkommission wird ein Dialog zwischen den Vereinen und der Gemeinde etabliert und die Zusammenarbeit gestärkt.
Kaisten wächst stetig. Welche Herausforderungen verbinden Sie damit?
Eine der grössten Herausforderungen ist sicherlich die Infrastruktur der Schule und der Kinderbetreuung. Zunehmend ziehen junge Familien in unser Dorf, wodurch der Bedarf an Schulraum und Kinderbetreuungsplätzen steigt. Es sind hier gute und nachhaltige Lösungen gefragt. Auch die ältere Generation ist mit individuellen Bedürfnissen in der Gemeinde stark vertreten. Es ist eine Herausforderung, all diesen Bedürfnissen gerecht zu werden und ein offenes Ohr für Jung und Alt zu haben.
Wenn Sie bei dieser Ersatzwahl nicht gewählt werden, kandidieren Sie im Herbst bei den
Gesamterneuerungswahlen erneut?
Im Falle einer möglichen Vakanz im Gemeinderat bei den Gesamterneuerungswahlen werde ich eine erneute Kandidatur in Erwägung ziehen.
Was hat Sie zur Kandidatur bewogen?
Sabrina Winter, 37 Jahre alt, parteilos
Schon vor vier Jahren hatte ich grosses Interesse, mich für unsere Gemeinde einzusetzen. Jetzt freue ich mich, die Chance zu haben, neue Impulse zu setzen und als Frau frische Perspektiven in die Gemeindepolitik einzubringen. Kaisten verdient Lösungen, die auf langfristige Nachhaltigkeit ausgerichtet sind und die allen Generationen zugutekommen. Mein Ziel ist es, Kaisten zukunftsfähig zu machen, mit einem klaren Fokus auf die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger.
Gibt es etwas, was Sie besonders stolz macht, ein Kaister/eine Kaisterin zu sein?
Es gibt viele Dinge, die mich stolz machen, eine Kaisterin zu sein – wie die Vielfalt und Einzigartigkeit unserer Veranstaltungen und Initiativen. Besonders hervorheben möchte ich die Fasnacht, die mit viel Engagement und Herzblut gefeiert wird. Auch die eigene Fasnachtszeitung ist ein wunderschönes Beispiel für das, was Kaisten ausmacht. Unser Dorf zeichnet sich nicht nur durch Traditionen, sondern auch durch eine starke Gemeinschaft aus, die zusammenhält und mit Kreativität und Leidenschaft unsere Veranstaltungen gestaltet.
Wo sehen Sie persönlich Handlungsbedarf in der Gemeinde Kaisten?
Unsere Lebensqualität ist mir wichtig: attraktive Wohnangebote, sichere Wege und eine nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen. Besonders wichtig ist mir das Projekt zur Kinderbetreuung, das unsere Gemeinde noch familienfreundlicher machen wird. Wir müssen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessern. Zudem muss die hausärztliche Versorgung langfristig gesichert werden, da unser Hausarzt weiterhin eine Nachfolge sucht. Gerade für die wachsende Zahl von Familien und älteren Menschen ist die gesundheitliche Versorgung von zentraler Bedeutung.
Kaisten wächst stetig. Welche Herausforderungen verbinden Sie damit?
Das Wachstum bringt Chancen, aber auch Aufgaben mit sich. Wir müssen den Ausbau der Infrastruktur mit Augenmass planen, den Charakter unseres Dorfes bewahren und ein gutes Miteinander fördern. Dabei ist es entscheidend, die richtigen Weichen für eine zukunftsfähige Verkehrsplanung und den Ausbau öffentlicher Einrichtungen zu stellen, die sowohl die Bedürfnisse der neuen als auch der bestehenden Einwohner erfüllen. Ein weiteres Augenmerk sollte auf der Schaffung von Wohnraum für alle Altersgruppen liegen.
Wenn Sie bei dieser Ersatzwahl nicht gewählt werden, kandidieren Sie im Herbst bei den
Gesamterneuerungswahlen erneut?
Ja, mein Engagement für Kaisten ist langfristig. Ich bin überzeugt von meinen Ideen und möchte zur positiven Entwicklung unserer Gemeinde beitragen – ob jetzt oder im Herbst. Ich glaube fest daran, dass ich durch meine Erfahrungen und Visionen zur Weiterentwicklung Kaistens beitragen kann, damit wir als Gemeinde auch in Zukunft eine starke, zukunftsorientierte Gemeinschaft bleiben.