Seit 2015 führen Raffaele und Iolanda Marino ihr Feinkost-Geschäft in der Rheinfelder Marktgasse. Bald ist Schluss. Sie gehen zurück nach Italien. Damit verliert Rheinfelden einen beliebten Treffpunkt.
Valentin Zumsteg
Sie hatten grosse Pläne: Raffaele und ...
Seit 2015 führen Raffaele und Iolanda Marino ihr Feinkost-Geschäft in der Rheinfelder Marktgasse. Bald ist Schluss. Sie gehen zurück nach Italien. Damit verliert Rheinfelden einen beliebten Treffpunkt.
Valentin Zumsteg
Sie hatten grosse Pläne: Raffaele und Iolanda Marino wollten das Haus an der Rheinfelder Marktgasse 31, in dem sie seit 2015 ihr Feinkost-Geschäft betreiben, kaufen und danach in die Erneuerung investieren. Es war auch geplant, dass sie eine Wohnung im Obergeschoss beziehen. Doch kurz vor Unterzeichnung des Vertrags platzte der Deal. Familienmitglieder von der Verkäuferseite haben wenige Tage vor dem Handwechsel bekannt gegeben, dass sie die Liegenschaft selber übernehmen werden. Das war für die Familie Marino ein Tiefschlag: «Ich bin enttäuscht und traurig. Wir wollten etwas Eigenes. Ich habe keine Lust, weiterhin Miete zu zahlen», erklärt Raffaele Marino. Deswegen hat er den Mietvertrag gekündigt. Der Laden wird nur noch bis am 23. Dezember offen sein. Ein anderes Lokal, das er in der Marktgasse kaufen könnte, hat er nicht gefunden.
«Ein Verlust für Rheinfelden»
Damit verliert Rheinfelden einen beliebten Treffpunkt im Herzen der Altstadt. «Das Geschäft läuft gut. Im Sommer verkaufen wir viel Glacé, im Winter Marroni und über den Mittag Essen zum Mitnehmen», sagt Raffaele Marino. Hier trifft man sich auch für einen kurzen Schwatz und einen schnellen Kaffee.
Die bevorstehende Schliessung wird denn auch von vielen Kunden sehr bedauert. «Das ist ein Verlust für Rheinfelden. Der Laden ist beliebt», sagt ein Mann beim Besuch der NFZ. «Er wird uns fehlen», ergänzt ein Ehepaar, das auch kurz reinschaut. Und jemand anderes meint: «Ein weiteres Stück mediterranes Leben verschwindet aus dem Städtli.»
Restaurant in Italien
Raffaele und Iolanda Marino werden mit ihren beiden Kindern die Schweiz verlassen und zurück nach Italien gehen. In Petina in der Provinz Salerno betreibt die Familie von Raffaele Marino ein Restaurant, dort werden sie einsteigen.
«Ich möchte mich bei allen Kundinnen und Kunden in Rheinfelden bedanken. Vielleicht sehen wir uns mal in Petina wieder», meint der 38-Jährige zum Abschied.