Die Basler Personenschifffahrt auf dem Rhein ist beliebt. Sie kostet den Kanton Basel-Stadt jedoch jährlich über eine halbe Million Franken Zuschuss. Nun will er sie günstig verkaufen.
Ende 2025 läuft die vom Grossen Rat beschlossene Finanzierung der Basler ...
Die Basler Personenschifffahrt auf dem Rhein ist beliebt. Sie kostet den Kanton Basel-Stadt jedoch jährlich über eine halbe Million Franken Zuschuss. Nun will er sie günstig verkaufen.
Ende 2025 läuft die vom Grossen Rat beschlossene Finanzierung der Basler Personenschifffahrtsgesellschaft (BPG) aus. Dem Regierungsrat liegt nun ein Kaufangebot der Basler United Waterways AG vor, die die BPG vollständig übernehmen und künftig ohne Beiträge des Kantons betreiben will. Um die BPG als kantonales Unternehmen weiterzuführen, müsste der jährliche Betriebsbeitrag für die Jahre 2026 bis 2030 von derzeit 537 000 Franken auf eine Million Franken erhöht werden. Zudem wäre eine Kapitalerhöhung erforderlich. Denn das Geschäft der BPG ist sehr personal- und kapitalintensiv, entsprechend bilden Personalaufwand sowie Unterhaltsund Erneuerungskosten für Flotte und Infrastruktur auch künftig grosse Kostenblöcke.
Übernahmeangebot durch United Waterways AG
Im Herbst 2024 hat der Kanton Basel-Stadt ein Kaufangebot für die BPG vom Basler Unternehmen United Waterways AG erhalten. Dieses will die BPG vom Kanton übernehmen und den Betrieb ab dem 1. Januar 2026 in eigener unternehmerischer Verantwortung ohne staatliche Beiträge sicherstellen. Wie der Regierungsrat mitteilt, beabsichtigt er, das Kaufangebot anzunehmen. Er beantragt daher dem Grossen Rat, als Voraussetzung für den Verkauf die Aktien der BPG vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen umzuwidmen. Für den Regierungsrat stellt das Angebot von United Waterways AG eine gute Lösung für die Zukunft der BPG dar: Innerhalb der United Waterways-Gruppe könne das Unternehmen deutlich stabiler weitergeführt werden, als dies in staatlicher Eigentümerschaft möglich wäre. Denn die BPG sei eine sehr kleine Anbieterin von Freizeitfahrten auf dem Rhein und könne die betrieblichen und finanziellen Risiken allein nicht bewältigen. Durch die Integration in die United Waterways-Gruppe erhalte die BPG einen sicheren Rahmen und könne die Personenschifffahrt in Basel mit einem breit zugänglichen Fahrtenangebot langfristig fortführen. Sofern der Grosse Rat zustimme, sei der Abschluss eines Kaufvertrags mit United Waterways und deren Tochtergesellschaft Floating Venues AG vorgesehen. Kaufgegenstand sind die Aktien der BPG und damit sämtliches Eigentum der Gesellschaft, insbesondere auch die Fahrgastschiffe. Der Verkaufspreis beträgt 250 000 Franken. United Waterways will den Angebotsmix der BPG mit regelmässigen Rund- und Kursfahrten, Event- und Charterfahrten beibehalten und das Fahrtenangebot zusätzlich ausweiten. Wie der CEO der United Waterways, Robert Straubhaar, gegenüber der Basler Zeitung erklärte, müsse die BPG «mehr fahren, mehr Präsenz haben, auch bei schlechtem Wetter, viel mehr in die Umgebung fahren, nach Rheinfelden oder nach Muttenz oder runter ins Elsass.»
Der Kaufvertrag sieht eine Betriebsgarantie für die BPG über einen Zeitraum von zwölf Jahren vor. Der Kanton erhält dabei Möglichkeiten, eine einseitige Aufgabe der BPG durch United Waterways zu verhindern. Zudem verpf lichtet sich die Käuferschaft, während drei Jahren keine Kündigungen auszusprechen und die bestehenden Lohn- und Anstellungsbedingungen beizubehalten. Der Kaufvertrag legt zudem fest, dass die Flotte der BPG spätestens bis ins Jahr 2037 CO2-neutral betrieben wird. (nfz)