Bachem hat Grosses vor
09.09.2025 WirtschaftMasterplan des Pharmaunternehmens lässt in die Zukunft blicken
In den nächsten Jahren will Bachem im Sisslerfeld 750 Millionen Franken in einen neuen Produktionsstandort investieren. Wie sich das Eiker Areal dereinst präsentieren könnte, zeigt der aktuell aufliegende ...
Masterplan des Pharmaunternehmens lässt in die Zukunft blicken
In den nächsten Jahren will Bachem im Sisslerfeld 750 Millionen Franken in einen neuen Produktionsstandort investieren. Wie sich das Eiker Areal dereinst präsentieren könnte, zeigt der aktuell aufliegende Masterplan.
Susanne Hörth
Ein neues Produktionswerk mit Campus-Ansatz, bevorzugt mit unterirdischen Verbindungen, erschlossen von Norden her über das kantonale Projekt «Südspange», eine vollständige Trennung von motorisiertem Verkehr und Fussgängern, genügend Natur- und Kulturlandschaft: Das und noch viel mehr sind Bestandteile des grossen Bauvorhabens des Pharmaunternehmens Bachem im Sisslerfeld, genauer auf Eiker Gemeindegebiet. Im Gleichzug mit einem fortschreitenden Ausbau des geplanten Werkes will das Unternehmen zu einer wichtigen Arbeitgeberin für bis zu 2000 Mitarbeitende werden.
Vor zwei Wochen wurde in Eiken der Bevölkerung der Entwicklungsrichtplan «Areal Bachem» vorgestellt und Vertreter der Bachem gaben Ein bl icke in den «Site Masterplan». Die Dokumente liegen seit 1. September und bis am 31. Oktober zur Mitwirkung auf. In dieser Zeit können sich laut Gemeinde-Homepage alle mit Hinweisen und Anregungen einbringen.
«Wir planen in mehreren Phasen», hatte Heiko Ehrich, Head of Site Development Engineering Sisslerfeld bei Bachem, am Infoabend mehrfach betont. Das zeigt auch der Blick in den Masterplan. «Das Gelände bietet Potenzial für sieben Produktionsgebäude», heisst es in dem umfassenden Dokument. Die etappenweise Planung sieht vor, dass bis 2029 die erste dieser Produktionshallen – die Masse werden pro Gebäude mit 48 mal 76 Metern und 18 000 Quadratmetern angegeben – in Betrieb geht. Zu jedem der Produktionsgebäude gehört auch ein Tanklager sowie eine Recyclinganlage. Im Zweijahresrhythmus sind weitere Produktionsgebäude angedacht. Gleichzeitig mit dem ersten Produktionsgebäude soll ein Bürogebäude mit Kantine, eine Lagerhalle sowie ein Parkhaus mit anfänglich 260 Parkplätzen gebaut werden. Die Zahl der Parkplätze wird im Laufe der Zeit auf 960 erweitert. Bei Bachem geht man davon aus, dass 70 Prozent der Mitarbeitenden mit dem Auto zur Arbeit fahren.
Hochhaus und Kamin
Beim Betrachten der Visualisierung fallen Bauten auf, die weit über die gesamte Überbauung hinausragen. Schon am Infoabend wurden ein Hochhaus sowie ein Kamin erwähnt. Das Konzept des Masterplans sieht vor, bei den Gebäuden die Höhenbegrenzung von 30 Metern auf dem gesamten Gelände einzuhalten. Eine Ausnahme stellt das erwähnte Hochhaus, vielmehr das Verwaltungsgebäude, dar. Mit 70 Metern wird es alle anderen Gebäude auf dem Grundstück überragen. Für den Bau dieses Gebäudes ist eine Sondergenehmigung notwendig. «Im Gegensatz zu den Produktionsgebäuden benötigt das Verwaltungsgebäude weniger horizontalen Raum und ermöglicht eine vertikale Entwicklung, um die begrenzte Grundfläche auszugleichen», wird hierzu ausgeführt. Weiter auch: «Der höhere Verwaltungsturm dient als Wahrzeichen und bietet eine klare Identität für das Gelände, mit einer direkten Verbindung zur öffentlichen Strasse über das angrenzende Parkhaus.» Noch höher, genauer doppelt so hoch, soll der Kamin werden, der zum ebenfalls geplanten Ersatzbrennstoffkraftwerk gehört. Mit 140 Metern orientiert man sich hier am Kamin der benachbarten DSM. Auf die Zusammenarbeit mit dieser zählt die Bachem in mehreren Bereichen, unter anderem bei der Feuerwehr. Es ist vorgesehen, dass zwei Tunnels die Areale der Bachem und der DSM verbinden und so auch Synergien genutzt werden können.