Die Babymassage ist eine sehr wichtige und liebevolle Art der Berührung. Denn das Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe ist beim Menschen vom ersten Tag an vorhanden.
Seit Jahrhunderten ist die heilsame Wirkung der Babymassage bei den Newar, einem Volk in ...
Die Babymassage ist eine sehr wichtige und liebevolle Art der Berührung. Denn das Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe ist beim Menschen vom ersten Tag an vorhanden.
Seit Jahrhunderten ist die heilsame Wirkung der Babymassage bei den Newar, einem Volk in Nepal, bekannt. Typische Säuglingsbeschwerden, wie zum Beispiel die Dreimonatskoliken, treten in Nepal viel seltener auf. Auch für die Mutter hat der intensive Kontakt mit ihrem Kind positive Effekte. So kennen die Newar-Mütter zum Beispiel praktisch keine Wochenbettdepressionen. Die Hebamme in Nepal nimmt traditionellerweise bei der Betreuung der werdenden Mutter eine zentrale Stellung ein. Sie ist viele Wochen vor der Geburt und bis sechs Tage nach der Geburt die primäre Ansprechperson. Sie massiert zweimal täglich die Mutter und dann auch das Neugeborene mit warmem Senföl. Nach diesen ersten Tagen geht die Mutter für ungefähr zwei Monate mit ihrem Neugeborenen in den Wöchnerinnenurlaub in ihr Elternhaus. Da erlernt jede Frau die traditionelle Babymassage von ihrer eigenen Mutter. So wird die Tradition der Babymassage von Generation zu Generation weitergegeben.
Mit der Babymassage wird dem Kind die Geborgenheit, die Berührung und die Wärme zurückgegeben, die es neun Monate im Mutterleib erfahren hat. Dieses Gefühl von Sicherheit schafft Vertrauen und Zuversicht.
Die Babymassage wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit des Neugeborenen aus. Die Verdauung wird angeregt und das Kind hat weniger Koliken. Die Massage beugt Verspannungen vor oder hilft, diese zu lösen. Sie fördert die Entwicklung und das Kind wird widerstandsfähiger gegen Stress. Daneben geniessen die Neugeborenen die Nähe, Geborgenheit und die Bindung zu den Eltern.
Nicht nur im fernen Nepal, sondern auch bei uns brauchen die Kinder die Berührung, die Nähe und Streicheleinheiten. Besonders in dieser sich immer schneller drehenden Welt ist es ein grosses Anliegen, sich bewusst Zeit zu nehmen für die Kleinsten, eine gute Bindung aufzubauen und ihnen einen guten Start ins Leben zu geben.
Die Autorin ist Hebamme am Spital Rheinfelden des Gesundheitszentrums Fricktal.
Der «Spitalratgeber», in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal, erscheint einmal im Monat.