Aus für Fricker Traditionsfirma
28.12.2024 WirtschaftÜber die Stratea AG ist der Konkurs eröffnet: Mit der Liquidation des als K. Studer AG bekannten Unternehmens geht eine Firma aus der Baubranche in Konkurs, die in der Region fest verankert war.
Simone Rufli
«Mit Verfügung des Gerichtspräsidiums ...
Über die Stratea AG ist der Konkurs eröffnet: Mit der Liquidation des als K. Studer AG bekannten Unternehmens geht eine Firma aus der Baubranche in Konkurs, die in der Region fest verankert war.
Simone Rufli
«Mit Verfügung des Gerichtspräsidiums Laufenburg vom 16.12.2024 ist über diese Gesellschaft mit Wirkung ab dem 16.12.2024, 12 Uhr, der Konkurs eröffnet worden.» Ein folgenschwerer Satz, publiziert am 23. Dezember im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB). Für Nachfragen ist bei der Stratea AG – bis Mitte 2023 bekannt und in der Region fest verankert als K. Studer AG – dieser Tage niemand zu erreichen. Das Telefon klingelt ins Leere, die Homepage ist vom Netz genommen. Betroffen von der Konkurseröffnung sind zwischen 45 und 60 Mitarbeitende – die Zahl der Beschäftigten schwankte je nach Auftragslage. Ihre Zukunft ist ungewiss. Ob Lösungen gefunden werden, um die Arbeitsplätze zu sichern, muss zum gegenwärtigen Zeitpunkt offenbleiben, der zuständige Mitarbeiter beim Konkursamt in Aarau war unmittelbar vor Weihnachten für eine Auskunft nicht mehr zu erreichen.
Wie Isabelle Hirsbrunner, Fricks Gemeindeschreiberin II, auf Anfrage der NFZ erklärte, würden sich Mitarbeitende bei der Gemeinde melden. «Als Gemeinde können wir in so einem Fall aber leider gar nichts machen.»
Zuversicht noch im Oktober
Dabei hätte alles ganz anders kommen sollen. Im Sommer 2023 hat Roger Dällenbach die Geschäftsführung übernommen. Der CEO hatte zuvor vielfältige Berufserfahrungen in anderen Unternehmen der Branche gesammelt. Aus der K. Studer AG wurde die Stratea AG, spezialisiert auf die Herstellung von Fertigteilen aus Beton, Keramik und Naturstein.
Noch Ende Oktober hatte Roger Dällenbach im Online-Magazin «Grau» ein Interview gegeben und vom schrittweisen Umbau des Betriebs zu einem «digital orientierten Unternehmen» gesprochen. Dällenbach sprach damals von einem «erheblichen Risiko, eine Traditionsfirma wie die K. Studer AG zu übernehmen». Die Arbeitsprozesse, vor seinem Einstieg ins Unternehmen, seien nicht mehr zeitgemäss, «analog wie in den 1990er-Jahren» und sollten angepasst werden. Mit Umstrukturierungen wollte er den Schritt in die Zukunft schaffen.
Geref-Präsidentin bedauert
Mit dem Konkurs endet eine über 100-jährige erfolgreiche Firmengeschichte. 1923 schloss Konstantin Studer den ersten Bauvertrag ab und gründete ein eigenes Unternehmen. Der Betrieb produzierte Kunststeine für Tür- und Fenstereinfassungen, Aussentreppen, Brunnen- und Blumentröge. Die K. Studer AG passte sich ständig den wandelnden Marktbedürfnissen an und baute ihre Geschäftsbereiche kontinuierlich aus. Bis vor kurzem belieferte das Unternehmen zahlreiche Firmen in der Region. Franziska Bircher, Präsidentin des Gewerbe Region Frick Laufeburg (Geref) zeigte sich auf Anfrage denn auch betroffen über das jähe Ende der Traditionsunternehmens. Dass ein regionales Unternehmen so enden müsse, schmerze und sei äusserst bedauernswert, so Franziska Bircher.
Noch im Januar 2024 lag auf der Bauverwaltung der Gemeinde Frick ein Baugesuch des Unternehmens öffentlich auf. Geplant war, das in den 1960er-Jahren errichtete Bürogebäude an der Schulstrasse 53 abzureissen und durch einen zweigeschossigen Modulbau mit Flachdach zu ersetzen (die NFZ berichtete). Auch zum geplanten Neubau hatte sich Roger Dällenbach im Oktober in der Fachzeitschrift geäussert, er sollte «die Stratea AG nach heutigen Massstäben angemessen präsentieren».