Am 28. September wählt Zeiningen den Gemeinderat für die Amtsperiode 2026/2029. Nach den fünf bisher Amtierenden wirft mit Thomas Börlin kein Unbekannter seinen Hut in den Ring.
Ronny Wittenwiler
«Nun hat Zeiningen am 28. September anstatt einer ...
Am 28. September wählt Zeiningen den Gemeinderat für die Amtsperiode 2026/2029. Nach den fünf bisher Amtierenden wirft mit Thomas Börlin kein Unbekannter seinen Hut in den Ring.
Ronny Wittenwiler
«Nun hat Zeiningen am 28. September anstatt einer Gemeinderats-Bestätigung auch eine Wahl.» Mit diesen Worten kündigt Thomas Börlin seine Kandidatur an. Tatsächlich steht damit fest, dass es zu Kampfwahlen kommt. Denn mit Börlin sind es aktuell sechs Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für einen der fünf Sitze in der Exekutive bewerben. Die nochmalige Kandidatur aller bisherigen Gemeinderäte für eine weitere Amtsperiode steht bereits seit Ende Januar fest. «Das eingespielte Gemeinderatsteam möchte die aktuellen und anstehenden Projekte weiterbearbeiten und Zeiningen in der Entwicklung aktiv mitgestalten», hiess es damals in einer gemeinsamen Mitteilung. Die bisherigen Gemeinderäte, das sind Gisela Taufer (Gemeindepräsidentin), Alexander Kohler (Vizepräsident), Ralf Wunderlin, Sandra Pfaffen und Melanie Sailer. Und jetzt also auch: Thomas Börlin.
Aus dem Widerstand heraus
«Nachdem wir vor zwei Jahren die SVP-Dorfpartei aufgelöst haben, gehöre ich keiner Partei mehr an», sagt Börlin. Er kandidiere stattdessen für die «Gruppe für ein steuerlich attraktives Zeiningen». Zur Erinnerung: Die Gruppe hatte sich während der Debatte um das geplante Mehrzweckgebäude gebildet. Börlin war dabei eine der treibenden Kräfte, die nach der Gemeindeversammlung im Dezember 2023 und der Zustimmung zum 12-Millionen-Kredit das Referendum erwirkten. Grund für den Widerstand war die Kostenexplosion, zumal für das Mehrzweckgebäude ursprünglich mit rund acht Millionen Franken geplant worden war. In der Referendumsabstimmung waren Börlin und seine Mitstreiter nur knapp unterlegen: 51 Stimmen machten den Unterschied – die Stimmbeteiligung lag bei hohen 63,3 Prozent. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse scheint sich Börlin nun einiges für seine Gemeinderatskandidatur zu versprechen. «Ich bin gespannt, wie viele der Stimmen der Referendumsbefürworter ich erhalten werde.»
«Den ganzen Pomp im Dorf»
Kurz nach dem Referendum sagte Börlin bereits, dass die «Gruppe für ein steuerlich attraktives Zeiningen» bestehen bleiben würde, sparte nicht mit markigen Worten: «Wenn es sein muss, werden wir den Finger weiterhin in die Wunde legen.» Jetzt sagt er: «Seit dem 25. Mai 2025 bin ich pensioniert und habe somit Zeit, mich für die Steuerzahler von Zeiningen, welche den ganzen Pomp im Dorf finanzieren müssen, einzusetzen.» Nach knapp zwanzig Jahren als Projektleiter im Automations-Business habe er genügend Erfahrung, um sich in jedem Ressort einzuarbeiten, gibt er sich überzeugt. Vor vier Jahren hatte Thomas Börlin bereits für einen Sitz im Gemeinderat kandidiert, die Ausgangslage war dieselbe, wie sie sich jetzt präsentiert: Sechs Kandidaten, fünf Sitze. Kampfwahl. Damals verpasste er den Einzug in den Gemeinderat deutlich.