Die Wahl des Gemeinderates strapazierte 1905 das Kaister Stimmvolk
Wie heuer, standen auch vor 120 Jahren im Kanton Aargau die Gesamterneuerungswahlen an. In Kaisten stellten sich damals alle fünf bisherigen Gemeinderatsmitglieder wieder zur Verfügung. ...
Die Wahl des Gemeinderates strapazierte 1905 das Kaister Stimmvolk
Wie heuer, standen auch vor 120 Jahren im Kanton Aargau die Gesamterneuerungswahlen an. In Kaisten stellten sich damals alle fünf bisherigen Gemeinderatsmitglieder wieder zur Verfügung. Eigentlich eine gute Ausgangslage. Doch wer meint, dass es dann auch gut und schnell über die Bühne ging, der irrt.
Im «Kaister Rückspiegel 2005» sind die Geschehnisse von 1905 trotz ihrer Ernsthaftigkeit mit einem Schmunzeln nachzulesen. Es brauchte damals sage und schreibe acht Wahlgänge, bis der neue Rat für die 1906 beginnende Legislatur feststand. «Wegen einer Wahlbeschwerde bei den kantonalen Amtsstelle müssen der Wahlgang acht und die Ammann- und Vizeammannwahl wiederholt werden», heisst es dazu in der Chronik. Mit der Nachwahl am 28. Dezember 1905 blieb das erste Ergebnis unverändert.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich auch die Gemeinderats- und Gemeindeschreiber-Besoldung massiv verändert. Die Jahresentschädigung für den vor 120 Jahren gewählte Gemeindeammann betrug 300 Franken, der Vizeammann erhielt 115 Franken und die Gemeinderäte je 80 Franken. Der Gemeindeschreiber wurde mit 400 Franken entlöhnt. (sh)