Feldschlösschen steht vor grösster Investition seit Jahrzehnten
04.12.2025 WirtschaftBaugesuch für Hochregallager liegt auf
Die Brauerei Feldschlösschen will in Rheinfelden ein 30 Meter hohes Hochregallager bauen. Nach der erfolgten Teilzonenplan-Revision liegt jetzt das Baugesuch auf. Der Baustart ist – wenn alles wie geplant läuft – für Frühling 2026 vorgesehen. Es wird ein hoher zweistelliger Millionenbetrag investiert.
Valentin Zumsteg
Im nächsten Jahr kann die Brauerei Feldschlösschen ihr 150-Jahr-Jubiläum feiern, gleichzeitig soll der Standort Rheinfelden ausgebaut und gestärkt werden. «Das ist die grösste Investition seit Jahrzehnten. Damit sichern wir diesen Standort für die nächsten 50 Jahre», sagt Gaby Gerber von der Geschäftsleitung. Zusammen mit Projektleiter Tim Fischbacher informierte sie am Dienstag anlässlich einer Medienorientierung über den aktuellen Stand des Bauprojekts «Nova».
Hochregallager und neuer Bahnverlad
Das geplante Hochregallager soll entlang der Autobahn im Anschluss an die bestehende Flaschenfüllerei realisiert werden. Um die innerbetriebliche Verdichtung zu erhöhen und zusätzliche Lagerkapazitäten zu schaffen, ist ein 30 Meter hohes Gebäude (plus fünf Meter im Boden) vorgesehen, das rund 100 Meter lang und 75 Meter breit ist. Bisher war nur eine Höhe von 20 Metern erlaubt. Die dafür nötige Teilzonenplan-Revision ist im vergangenen Juni von der Rheinfelder Gemeindeversammlung abgesegnet worden und mittlerweile abgeschlossen. Zum Projekt gehören neben dem Hochregallager auch ein neuer Bahnverlad, eine Palettenförderanlage (Monorail) sowie ein zusätzliches kleines Lager. Die Förderanlage auf einer Höhe von 4,5 Metern verbindet den gesamten Neubau und sorgt damit für mehr Sicherheit. Die Fassade besteht aus gewölbtem Zinkblech. Die Bauprofile für den Neubau stehen bereits, das entsprechende Baugesuch liegt ab morgen Freitag bis am 5. Januar im Stadtbauamt öffentlich auf. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist Bestandteil der Baueingabe. Damit soll sichergestellt werden, dass alle relevanten Umweltaspekte geprüft und berücksichtigt wurden. «Wir haben für die Baueingabe einen extrem grossen Aufwand betrieben», schildert Projektleiter Fischbacher. Feldschlösschen muss im Zusammenhang mit dem Neubau auch verschiedene ökologische Ausgleichsmassnahmen umsetzen. «Während der Mitwirkung zur Teilzonenplan-Revision standen wir im engen Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie der Bevölkerung. Die Rückmeldungen waren von grossem Wohlwollen geprägt», betont Gaby Gerber.
Lagerkapazität wird verdreifacht
Durch den Neubau entstehen 50 000 Palettenstellplätze. «Dadurch wird die Lagerkapazität in Rhein felden verdreifacht», erklärt Tim Fischbacher. Die bisherigen drei Aussenlager in Wallbach, Kaiseraugst und Läufelfingen können aufgehoben werden. Andere Getränkelager werden in Umschlagplätze umgewandelt.
Das Investitionsvolumen für das Grossprojekt beziffert Gaby Gerber auf einen «hohen zweistelligen Millionenbetrag». Die genaue Summe will das Unternehmen, das seit dem Jahr 2000 zu Carlsberg gehört, nicht kommunizieren. Das Investitionsbudget ist von der Geschäftsleitung in Dänemark aber bereits abgesegnet worden.
Wenn das Baugesuch schlank durchkommt und die Bewilligung zügig vorliegt, will Feldschlösschen voraussichtlich im April 2026 mit den ersten Arbeiten beginnen. Der Aushub soll ab September bis Ende Jahr erfolgen. Aktuell ist das Unternehmen mit dem Kanton in Verhandlungen, damit das Aushubmaterial nicht über die Theophil-Roniger-Strasse abtransportiert werden muss, sondern eine andere Lösung gefunden werden kann. Läuft alles wie geplant, sollen die Bauarbeiten 2030 abgeschlossen werden.



