Böztal ist im Alltag angekommen

  26.04.2022 Böztal

Das Wir-Gefühl, sagt Robert Schmid, braucht Zeit

Jahrelang wurde auf den Zusammenschluss von Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen hingearbeitet. Seit dem 1. Januar 2022 ist Robert Schmid nun Gemeindeammann von Böztal und mit dem Ratskollegium und der Verwaltung damit beschäftigt, das Alte abzuschliessen, das Neue aufzugleisen und das Unvorhersehbare zu managen.

Simone Rufli

«Ich habe mich am 1. Januar 2022 nicht anderes gefühlt als am 31. Dezember 2021», sagt Robert Schmid und lacht. Bis Ende 2021 Gemeindeammann von Bözen, ist er seit dem 1. Januar Ammann von Böztal. Für das Gefühl, grundsätzlich im gleichen Rahmen weiterzufahren, sorgt die eingespielte Verwaltung. Seit 2014 sind Bözen, Elfingen und Hornussen in der Verwaltung 3plus verbunden, eineinhalb Jahre vor der Fusion stiess auch Effingen verwaltungsmässig dazu.

Abgesehen von diesem Rahmen ist dann aber doch nicht mehr viel so, wie es vor der Fusion war. Robert Schmid: «Es wird auch im Sommer noch eine reich befrachtete Gemeindeversammlung geben. Die Geschäfte der vier bisherigen Gemeinden müssen abgeschlossen werden, darunter zahlreiche Kreditabrechnungen.» Natürlich gebe es immer einen Budget- und Rechnungsprozess, «aber jetzt müssen die Abschlüsse gleich in vier Gemeinden gemacht werden».

Alle Sachgeschäfte kennenlernen
Dass aus jedem Ortsteil eine Vertretung im Gemeinderat sitzt, erachtet der Ammann als «riesigen Vorteil». Natürlich habe man schon jahrelang zusammengearbeitet, «vor dem 1.1.22 aber immer mit dem Fokus nach vorne auf die neue Gemeinde. Jetzt geht es darum, die einzelnen Sachgeschäfte der anderen zu kennen.» Von der Belastung her eine Situation, die Schmid mit seinem Start im Gemeinderat von Bözen vergleicht.

Dass sich nun Leute aus allen vier Ortsteilen mit ihren Anliegen an ihn wenden, sei nicht nur deshalb richtig, weil er als Ammann die Anlaufstelle sei. «Es sind für mich auch wertvolle Kontakte. Ich will ja wissen, was die Leute in der ganzen Gemeinde denken und was sie bewegt.» Bisher werde ihm aus der Bevölkerung viel Wohlwollen entgegengebracht.

Gemeinsame Anlässe verbinden
Was Schmid auch als Ammann von Böztal nicht forcieren kann, ist das Wir-Gefühl über die bisherigen Gemeindegrenzen hinaus. «Zusammenwachsen braucht Zeit», sagt er und dass Zusammengehörigkeit nicht allein durch einen organisatorischen Zusammenschluss entsteht.

Wichtig seien gemeinsame Anlässe. Der erste grosse gemeinsame Anlass, das ist die Bundesfeier am 1. August mit Festredner Regierungsrat Alex Hürzeler. Schmid hofft, dass sich für die Organisation der Feier aus jedem Ortsteil ein Verein finden lässt. «Ich möchte die Vereine zusammenbringen. Wenn die Vereine zusammenfinden, kommen sich auch die Leute näher», ist er überzeugt. Erste Anzeichen gebe es bereits. Die Landfrauen waren bei den ersten, die zusammengefunden haben. «Es kommt auf die Vereine an», sagt Schmid, «dort, wo ein Zusammengehen sinnvoll ist, wird es auch passieren», ist er überzeugt. Andere Vereine würden sich ergänzen, wie zum Beispiel Bözen mit dem starken Turnverein und Hornussen mit den Schützen.


Böztal für moderne Familien  attraktiv machen

Aufbau von Tagesstrukturen und digitalen Dienstleistungen

Mitten in der Aufbauphase der neuen Gemeinde Böztal erfordert die unvorhersehbare Aufnahme und Integration von Geflüchteten aus der Ukraine von Gemeinderat, Schule und Verwaltung ein gehöriges Mass an Flexibilität – und von der Bevölkerung Geduld.

Simone Rufli

Noch hat der Böztaler Gemeindeammann Robert Schmid sein Büro im Gemeindehaus in Bözen. Der Umbau am Gemeindehaus in Hornussen, dem künftigen Verwaltungssitz von Böztal, gewinne aber an Fahrt, erklärt er im Gespräch mit der NFZ. Schmid rechnet damit, dass die neuen Räumlichkeiten bis im Herbst bezogen werden können. Um etwas Geduld bittet er beim Online-Auftritt. Das Warten auf die neue Webseite, davon ist er überzeugt, werde sich lohnen. Entstehen soll ein moderner digitaler Dienstleistungs-Schalter, «ausbaufähig und auf die Bedürfnisse von Bevölkerung und Vereinen abgestimmt».

Mit dem neuen Schuljahr wird dann auch die Schule Böztal starten. Zusätzlich zu den bestehenden Mittagstischen sind auch Tagesstrukturen im Aufbau, «so dass Böztal für moderne Familien attraktiv ist», betont der Gemeindeammann.

Ukraine-Geflüchtete integrieren
Seit die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Böztal angekommen sind, ist nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Schule zusätzlich gefordert. Gemäss Robert Schmid arbeitet diese aktuell ein entsprechendes Konzept aus. In Elfingen steht eine Gemeindewohnung für Flüchtlinge bereit, in Effingen werden Gef lüchtete im Eichenbaum (vormals Wohngruppe der MBF) einquartiert. Der entsprechende Mietvertrag konnte vor ein paar Tagen unterzeichnet werden. «Die Situation ändert sich laufend, zurzeit ist bereits von einer Verfünffachung der Aufnahmepflicht die Rede», so Schmid.

Prioritäten setzen
Dass sich – angesichts der sich überstürzenden Ereignisse – gleich alle auf der Webseite aufgeführten Legislaturziele umsetzten lassen, davon geht Schmid nicht aus. Es gelte Prioritäten zu setzen und die Ziele Schritt für Schritt anzugehen.

Die Legislaturziele 2022-2025 sind zu finden auf www.verwaltung3plus.ch


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