Tempo 30 nimmt Fahrt auf
28.10.2025 KaistenIn Kaisten ist die Tempolimite umstritten
Am 30. November entscheidet das Kaister Stimmvolk an der Urne über die Einführung von flächendeckend Tempo 30. Einer, der sich dagegen heftig wehrt, ist Referendumsinitiant Oliver Strebel. Ein grosser Befürworter ist Peter ...
In Kaisten ist die Tempolimite umstritten
Am 30. November entscheidet das Kaister Stimmvolk an der Urne über die Einführung von flächendeckend Tempo 30. Einer, der sich dagegen heftig wehrt, ist Referendumsinitiant Oliver Strebel. Ein grosser Befürworter ist Peter Kalt. Er hofft sogar auf eine Ausdehnung auf die Ittenthaler Hauptstrasse.
Susanne Hörth
Die quartierweise Einführung von Tempo 30 hatte der Kaister Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom 13. Juni beantragt. Der Souverän entschied sich mit 71 Ja- gegen 67 Nein-Stimmen für den Abänderungsantrag aus der Versammlung für die Einführung von f lächendeckendem Tempo 30 auf allen Quartierstrassen. Das Referendum dagegen kam schon kurz darauf mit 288 gültigen Unterschriften zustande. Die Gegner sehen wenig Sinn in der Einführung von Tempo 30, da Kaisten eine eintragslose Unfallstatistik ausweise und die Strassen im Ort sicher seien.
Für etwas Tempoaufnahme im Vorfeld der kommenden Abstimmung sorgte Referendumsinitiant Oliver Strebel vor kurzem, als er vom Gemeinderat Einsicht in das Kostengutachten verlangte. Dieses muss neu erarbeitet werden, weil eine flächendeckende Einführung höhere Kosten als die ursprünglich vom Gemeinderat für die quartierweise Einführung eingesetzten 40 000 Franken verursacht. Die Einsichtnahme wurde Oliver Strebel verwehrt. Begründet wurde das vom Gemeinderat mit der Gleichbehandlung aller Stimmberechtigten und somit gleichlautender Zustellung der Wahlunterlagen für die Abstimmung vom 30. November. Dass sich der Kaister Gemeinderat bei der Zustellung des entsprechenden, «beschwerdefähigen Entscheides sehr viel Zeit gelassen hat» erachtet Strebel als weitere Verzögerungstaktik der Behörde. Er werde den Bescheid weiterziehen, teilte der Tempo- 30-Gegner den Medien mit. Zwischenzeitlich stehen an verschiedenen Orten in Kaisten Plakate, die gegen die Einführung von Tempo 30 werben.
Einer, der diese Werbetafeln kritisch betrachtet, ist Tempo-30-Befürworter Peter Kalt aus dem Ortsteil Ittenthal. Zu den Plakaten meint er: «Zu teuer und nicht nötig steht darauf. Keine Zahlen, keine Fakten, keine Begründungen.» Er ist überzeugt, dass sich der Gemeinderat mit dem Thema intensiv befasst und auch aufgrund der Resultate einer Umfrage entschieden habe, dass Tempo 30 in Kaisten ein Thema ist. «Ja, die einzelne Fahrt durch die Gemeinde Kaisten kann sich um eine bis zwei Minuten verlängern, da gebe ich den Gegnern recht und Kosten werden generiert, aber dem gegenüber bestehen so viele Vorteile, dass diese beiden möglichen Nachteile längstens aufgewogen werden.» Kalt zählt Verkehrssicherheit sowie Lärmschutz und damit eine Verbesserung der Lebensqualität als Vorteile von Tempo 30 auf.
Kalt erinnert zudem daran, dass auch an die Hauptstrasse im Ortsteil Ittenthal gedacht werden müsse. Dafür haben sich Unterzeichnende in einer Petition beim Gemeinderat schon vor einiger Zeit eingesetzt. Der Gemeinderat hatte nicht Hand geboten, da es sich um eine Kantonsstrasse handelt. «Die Unterzeichnenden der Petition wünschen sich, dass sich der Gemeinderat nochmals diesem Anliegen annimmt», so Kalt. «Wir haben bereits aufgezeigt, wo es schon heute auf Kantonsstrassen 30er-Zonen gibt. Der neue Gemeinderat könnte sich auch Gedanken machen, ob ein Teil der Kantonsstrasse innerhalb Ittenthal zu einer Gemeindestrasse werden kann. Somit könnten bei den vier Dorfeingängen vier 30er-Schilder montiert werden und ganz Ittenthal würde zu günstigsten Kosten eine 30er-Zone.»

