Was ist das Angst-Spannung-Schmerz-Syndrom?
Corinna Gamboni Hebamme Bsc
Die Geburt ist ein einzigartiges Ereignis im Leben einer Frau. Zu diesem Erlebnis gehören Angst, Spannung und Schmerz. Der Körper einer Frau durchläuft während dieses ...
Was ist das Angst-Spannung-Schmerz-Syndrom?
Corinna Gamboni Hebamme Bsc
Die Geburt ist ein einzigartiges Ereignis im Leben einer Frau. Zu diesem Erlebnis gehören Angst, Spannung und Schmerz. Der Körper einer Frau durchläuft während dieses Prozesses eine Reihe von Veränderungen, um das Kind sicher auf die Welt zu bringen. Grantly Dick-Read, ein englischer Gynäkologe, der sich für die natürliche Geburt einsetzte, entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Theorie, dass ein grosser Teil von Angst und Schmerz durch die Erwartungen vor der Geburt entstehen. Er nannte dieses Phänomen: Angst-Verkrampfungs-Schmerz-Syndrom.
Angst kann während der Geburt auftreten, da es sich um eine unbekannte Erfahrung handelt und diese viele Unsicherheiten hervorrufen kann. Eine gute Geburtsvorbereitung, das Vertrauen in den eigenen Körper und die Unterstützung durch medizinisches Fachpersonal können helfen, die Angst zu lindern.
Spannung kann während der Geburt auftreten, da sich der Körper einer Frau anstrengt, um das Kind durch den Geburtskanal zu bringen. Atemtechniken, Entspannungsübungen und eine unterstützende Umgebung können helfen, die Spannung zu reduzieren.
Schmerz ist ein natürlicher Teil der Geburt. Der Körper einer Frau setzt während der Wehen Hormone frei, die den Schmerz lindern können. Es gibt auch verschiedene Schmerzlinderungsmethoden, die Frauen während der Geburt nutzen können, wie zum Beispiel Entspannungstechniken, Massagen oder schmerzlindernde Medikamente. Jede Frau empfindet den Schmerz anders. Es gibt keine richtige oder falsche Art, damit umzugehen.
Die Geburt ist ein individueller Prozess und jede Frau macht ihre eigene Erfahrung. Eine gänzlich schmerzfreie Geburt ist sehr unwahrscheinlich, aber es gibt viele Möglichkeiten, um mit Angst, Spannung und Schmerz gut umzugehen. Eine gute Vorbereitung, Unterstützung und das Vertrauen in den eigenen Körper können dazu beitragen, die Geburt zu einer positiven Erfahrung zu machen. Eine wichtige Rolle spielt auch der Partner oder die Partnerin, oder eine vertraute Begleitperson bei der Geburt. All diese Faktoren tragen dazu bei, den Kreislauf aus Angst, Anspannung und Schmerz zu durchbrechen, um ein möglichst positives Geburtserlebnis zu haben!
Die Autorin ist Hebamme am Spital Rheinfelden des Gesundheitszentrums Fricktal.
Der «Spitalratgeber», in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal, erscheint einmal im Monat.