Zu viele Gewalttaten in Basel
30.03.2023 KriminalitätBASEL. Die polizeiliche Kriminalstatistik des Kantons Basel-Stadt weist für das Jahr 2022 eine markante Zunahme an Gewalt- und Sexualdelikten aus. Zurückgegangen sind auf der anderen Seite die Anzeigen wegen Einbruchsdiebstählen. Insgesamt weist die Statistik 27 460 Anzeigen aus ...
BASEL. Die polizeiliche Kriminalstatistik des Kantons Basel-Stadt weist für das Jahr 2022 eine markante Zunahme an Gewalt- und Sexualdelikten aus. Zurückgegangen sind auf der anderen Seite die Anzeigen wegen Einbruchsdiebstählen. Insgesamt weist die Statistik 27 460 Anzeigen aus – das entspricht einer Steigerung um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Basler Staatsanwaltschaft am Dienstag an einer Medienkonferenz bekanntgab. Mit 14,8 Gewalttaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt Basel im gesamtschweizerischen Städtevergleich vor Lausanne (12,2) und Schaffhausen (11,4 Prozent) an der Spitze. Eine abschliessende Erklärung hierfür konnte der Leiter der Kriminalpolizei, Hans Ammann, nicht abgeben. Die exponierte Lage am Dreiländereck und die dichte Zentrumsfunktion könnten eine Rolle spielen, sagte er.
Um 18 Prozent auf 2724 Fälle zugenommen hat die Anzahl an Gewaltstraftaten, wobei hier Raufhandel, also Schlägereien (91 Fälle), Tätlichkeiten (874 Fälle), und einfache Körperverletzungen (382 Fälle) besonders ins Gewicht fallen. Die schwerwiegenden Gewalttaten wie vollendete Tötung (1), versuchte Tötung (17) und schwere Körperverletzung (26) fallen hier weniger ins Gewicht. Um 39 Prozent auf 357 Fälle zugenommen haben die Sexualdelikte. Hier handelt es sich hauptsächlich um sexuelle Belästigungen (95 Fälle) und Pornografie (90 Fälle). Starke Zunahmen waren aber in den schwerwiegenden Bereichen Vergewaltigung (+78 Prozent auf 41 Fälle) und sexuellen Handlungen an Kindern (+44 Prozent auf 36 Fälle) zu vermerken.
Um 14 Prozent auf 18 048 Fälle zugenommen hat die Anzahl an Vermögensdelikten. In diesem Bereich hat sich die Zahl der Einbruchsdiebstähle um 20 Prozent auf 1019 zurückentwickelt, während bei den Kategorien Raub (+48 Prozent auf 141 Fälle) und Betrug (+10 Prozent auf 1241 Fälle) markante Zunahmen zu verzeichnen waren.
Eine markante Zunahme an Delikten verzeichnete die Staatsanwaltschaft auch bei der Jugendkriminalität. Hier wurden im Jahr 2022 1774 Delikte gezählt, was in einem Mehrjahresvergleich zu 2017 bis 2021 einer Zunahme von 30 Prozent entspricht. Auch hier war der Anstieg bei den Gewaltstraftaten (+49 Prozent auf 208 Fälle) und Sexualdelikten (+62 Prozent auf 49 Fälle) besonders markant. (mgt)