Asiatische Hornisse breitet sich aus
31.03.2023 MettauDelegiertenversammlung der Aargauischen Bienenzüchtervereine in Mettau
An der Delegiertenversammlung der Aargauer Bienenzüchter wurde auch über die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse diskutiert.
Max Atzenweiler, Präsident vom Bienenzüchterverein Laufenburg und Umgebung, ...
Delegiertenversammlung der Aargauischen Bienenzüchtervereine in Mettau
An der Delegiertenversammlung der Aargauer Bienenzüchter wurde auch über die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse diskutiert.
Max Atzenweiler, Präsident vom Bienenzüchterverein Laufenburg und Umgebung, eröffnete die Versammlung und hiess die 54 Delegierten willkommen. Er übergab das Begrüssungswort dem Gemeindepräsidenten Christian Kramer. Einfühlsam und witzig stellte dieser die Gemeinde Mettauertal mit den fünf Ortsteilen, ihren Menschen und Tätigkeiten vor. Danach erhielt der Präsident des aargauischen Verbandes, A ndreas König, das Wort. Er führte speditiv durch die lange Traktandenliste und war bei jedem Thema, das eine Abstimmung verlangte, erfolgreich.
Bedrohung der Bienenvölker
Für den zweiten, hoch interessanten Teil, hatte sich der junge Ostschweizer David Hablützel zusammen mit dem Wissenschaftler und Biologen Dr. G.-D. Guex eingefunden. Die beiden machten auf Grund von Beobachtungen und Forschungsarbeiten mit internationaler Beteiligung bedeutende Aussagen zur Ausbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) und den zu befürchtenden Folgen für die Bienen in der Schweiz und Europa.
Seit 2020 verbreitet sich das Insekt, ursprünglich aus dem südostasiatischem Raum, von Genf her über den ganzen Jura. Nester wurden bereits im Fricktal und Einzeltiere im Mittelland entdeckt. Die Hornisse ist etwa drei Zentimeter lang, etwas kleiner als die Einheimische. Sie hat einen schwarzen Brustteil, einen ebenso schwarzen Hinterleib mit wenigen gelben Streifen und gelbe Füsse.
Die Nestgrösse ähnlich jener der europäischen Art. Das Nest wird hoch in den Bäumen versteckt, ist schwer auffindbar und nur von Spezialisten herunterzuholen. Die Hornisse findet das Futter für die Nachkommen häufig vor den Fluglöchern der Bienenkästen, indem sie ausund einfliegende Bienen in der Luft abfängt und sie ihren Larven verfüttert.
Die Bekämpfung der neuen Insektenart ist alles andere als einfach. Wie man vorgehen soll, erklärt Lisa Burger von der Koordinationsstelle «Neobiota Aargau». Telemetrierung, der Fachausdruck für das Auffinden eines Nestes. Die Technik misst die Flugbahn der Hornisse vom Beuteort aus heimwärts. Das aber nur, wenn das Insekt mit einem Sender versehen ist. Die Frage sei erlaubt, wie man eine Vespa velutina fängt, um ihr den Sender aufzupfropfen. Eine Aufgabe für ausgebildete und ausgerüstete Spezialisten. Für den Praktiker, meist den Imker, der eine solche Hornisse sichtet, genügt es, die Flugrichtung vom Bienenstand aus festzuhalten und «Neobiota» zu informieren. Wenn möglich, soll das Tier fotografiert werden. Dieselbe Aufgabe sollen auch Landwirte, Forstleute, Jagdaufseher, ja die ganze aufmerksame Bevölkerung wahrnehmen. Lisa Burger verspricht, die Imker im Umkreis von zwei Kilometern vom Sichtungsort zu informieren. Im Juni dieses Jahres gibt es Einführungskurse in der Anwendung der Telemetrie. Angesichts der Bedrohung der Bienenvölker durch den neuen Schädling stehen die Eindämmungsmöglichkeiten wohl erst in der Startphase. (mgt)