«Wir wollten etwas moderner werden»

  19.01.2023 Eiken

Eiken nimmt erstes Elektroauto in Betrieb

Grosser Bahnhof für ein kleines Auto am Montagabend vor dem Gemeindehaus in Eiken: Der gesamte Gemeinderat samt Werkhof-Team und Vertreter von Sponsor Raiffeisenbank stiessen auf das erste batteriebetriebene Fahrzeug der Gemeinde an.

Simone Rufli

Praktisch und nicht zu gross sei es, betonte Valentin Rohrer, Leiter technischer Betrieb der Gemeinde Eiken. «Und es erleichtert uns die Planung bei der täglichen Arbeit, weil nun jeder der drei Werkhof-Mitarbeiter ein Fahrzeug zur Verfügung hat.» Mit maximal 45 km/h läuft der Kleine auch nicht Gefahr, zu schnell zu sein und mit einer Reichweite von 45 Kilometern pro Batterieladung kommt er sicher auch jeden Abend wieder heim. Ein Kleiner für den täglichen Bedarf also. Und ein Kleiner, der grosse Freude bereitet. Beim Gemeinderat, der mit den Worten des Ressortverantwortlichen Ingo Anders «schon lange etwas moderner werden wollte». Ein Kleiner, der auch nötig ist, wie Gemeindeammann Stefan Grunder betonte, als er darauf hinwies, dass die Gemeinde wächst und die Arbeit für das Werkhof-Team nicht weniger wird.

Drei Personen, zwei Fahrzeuge
Seit Mai 2021 arbeiten im technischen Betrieb der Gemeinde drei Personen – mit bisher zwei Fahrzeugen zu ihrer Verfügung. Das sei insbesondere im Winter schwierig, weil das grosse Kommunal-Fahrzeug dann für Einsätze mit Salzstreuer und Schneepflug bereitgehalten werden müsse. Mit dem Entscheid zugunsten eines kleinen Elektrofahrzeugs wurde nicht nur das Portemonnaie der Gemeinde geschont. In Bezug auf die Verwendung des Fahrzeugs mache es auch Sinn, wie Valentin Rohrer erklärte: «Wir kommen damit auch an engen Stellen durch, sogar auf dem Friedhof.» Und bezüglich der Leistungsfähigkeit meinte Rohrer: «Eine Robidog- und Abfall-Tour durch Eiken ist etwa 25 Kilometer lang. Mit einer Batterie-Reichweite von 45 Kilometern kommen wir also gut durch den Tag.» Noch ein Vorteil hat der Kleine. Er kann an jeder normalen Steckdose aufgeladen werden, eine spezielle Ladestation ist nicht nötig.

Mit Hilfe der Bank
Weil klein nicht billig bedeute – das Auto hat 38 000 Franken gekostet – sei der Gemeinderat dankbar für die Zustimmung der Gemeindeversammlung zum Kauf und für die grosszügige finanzielle Unterstützung durch die Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal, so Stefan Grunder. Für deren Bankleiter Ralf Heinemann hatte der Akt am Montagabend eine ganz besondere Bedeutung, die über die Einweihung hinausging. «Es ist das erste mit 25 000 Franken unterstützte Projekt aus unserem 100-Jahr-Jubiläumsfonds, das nun abgeschlossen ist.»

Anstatt ein grosses Fest zu feiern, eröffnete die Bank im vergangenen Jahr einen Fonds über 500 000 Franken. Mit dem Geld sollen nachhaltige Projekte in den 20 Gemeinden des Geschäftskreises mit jeweils 25 000 Franken unterstützt werden. Die Gemeinden konnten Projektideen mit Nachhaltigkeitseffekt zu Themen wie Biodiversität, erneuerbare Energien, E-Mobilität und ähnlichen Bereichen einreichen. «Vom Pf lanzen einer Baumallee über Photovoltaikanlagen bis zur Gestaltung von Trockenmauern ist alles zu finden», so Heinemann schmunzelnd.

Um das neue Elektrofahrzeug nicht gleich am ersten Tag zu beschädigen, verzichtete Gemeindeschreiber Marcel Notter bei der Einweihung übrigens darauf, die Sekt-Flasche gegen das Auto zu werfen. Und Ingo Anders meinte: «Ich freue mich darauf, den Wagen durch die Gegend kutschieren zu sehen.»


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