Verspielte Vielschichtigkeit trifft auf geometrische Reliefs

  17.11.2022 Effingen

Mehr als nur eine interessante Ausstellung

Die beiden Künstlerinnen Ursula Baumberger und Nicole Schröder stellen gemeinsam in der Alten Trotte in Effingen aus.

Vreni Weber

Am ersten Art Festival in der Klosterscheune von Königsfelden stellten die Umiker Künstlerin Ursula Baumberger und die Wettinger Kunstmalerin Nicole Schröder einige ihrer Werke aus. Zu einer gemeinsamen Ausstellung in der Alten Trotte Effingen motiviert hat sie nun Hedy Kindler Auf der Maur, die Präsidentin der Kulturkommission Böztal. Bei ihrer Suche nach einer interessanten Herbst-Ausstellung brachte sie die beiden Frauen zusammen. Das Ergebnis, wenn eine verspielte Vielschichtigkeit auf geometrische Reliefs trifft, kann in der aktuellen Ausstellung «kreative Vielfalt» in der Alten Trotte in Effingen angeschaut werden.

Unterschiedliche Arbeitsweisen
Nicole Schröder hat gerne ein klares Ziel vor Augen, auf das sie planvoll zusteuert. Sie wählt bewusst eine gegensätzliche Herangehensweise: Intuition und spielerisches Experiment statt Kontrolle und Planung, Prozess statt Ergebnisorientierung, Ungewissheit statt Sicherheit. Sie lässt sich leiten von Materialien, von zufälligen Bezügen und von Strukturen, die im Prozess entstehen. Auf Veränderungen reagiert sie spontan. Zum Einsatz kommt alles, womit Linien und Farbf lächen erzeugt werden können: Acrylfarbe, Instantkaffee, Kreide, Currypulver, Teebeutel und vieles mehr, Malerei, Collage, Schrift, Zeichnung – alles darf, nichts muss, die Übergänge sind fliessend. Bei ihren vielschichtigen Arbeiten verzichtet Nicole Schröder mehrheitlich auf ein Motiv, um offen zu bleiben. Abstraktion bedeutet für sie, loszulassen und sich ohne Wegweiser aufzumachen. Am Ende des Weges steht das Staunen über das fertige Bild, das allmählich gewachsen und geworden ist.

Die weissen Reliefs von Ursula Baumberger, mit klaren Linien und harmonischen Formen zeigen, wie genau, konzentriert und strukturiert sie arbeitet. Aus Karton schneidet sie Linien und Formen aus, drückt den Karton an den Schnittkanten in die Höhe und gewinnt damit Tiefe. Den Rohling bespannt sie mit Tuch, was ihr viel Handfertigkeit und eine hohe Konzentration abverlangt und erst wenn für sie alles stimmt, bemalt sie ihr Werk mit weisser Dispersion. Die herausgearbeiteten Vertiefungen und Erhöhungen erwecken das Relief je nach Lichteinfall zum Leben. Die weissen dezenten Reliefs sind anpassungsfähig, leise und erzählen je nach Lichteinfall ihre eigene Geschichte.

Gut besuchte Vernissage
Die Einladungskarte, die von Thomas Schirmann gestaltet wurde, machte neugierig und so war die Vernissage vom vergangenen Freitag gut besucht. Mit Saxofon-Tönen stimmte Silvia Mazzolini die Gäste auf die Ausstellung ein. In ihrer Begrüssung erzählte Hedy Kindler Auf der Maur, wie es zur Begegnung mit den beiden Künstlerinnen und mit Hilfe von Thomas Schirmann zu der gelungenen Ausstellung gekommen ist. Die Gäste fühlten sich willkommen geheissen und genossen den Abend in der kleinen Kulturstätte am Fusse des Bözbergs.

Ausstellung vom 11. bis 27. November. Öffnungszeiten: Mittwoch, 14 bis 17 Uhr, Freitag, 19 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr.


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