Faszinierende Vielfalt an Daniel Schwarz’ Art 8

Ausstellungen im Atelier von Eisenplastiker Daniel Schwarz sind jeweils eine Plattform für einen ebenso vielfältigen wie ausgewählten Kreis von Künstlerinnen und Künstlern. Für gewöhnlich am Boden und an Wänden, eroberte die Kunst in diesem Jahr auch den Luftraum.

Simone Rufli

Der Ikarus-Mythos, die unbeschwerte Leichtigkeit des Fliegens, der veränderte Blick und die Gefahr des Absturzes hätten es ihm angetan, sagt Simon Sidler aus Oberf lachs. Er hat das Bestaunen seines Werkes aus Distanz mitverfolgt. Jetzt steht er da und erzählt, wie es zu «Ikraus träumt» gekommen ist. Vor einem halben Jahr präsentierte der hauptberuf liche Osteopath bereits eine räumliche Inszenierung zum Thema im Zimmermannhaus in Brugg. Damals waren es 17 Figuren aus Keramik, entstanden im Lauf der Coronapandemie. Und jetzt also die Ausstellung im Atelier von Daniel Schwarz. «Zuerst dachte ich daran, die Figuren – eine wiegt rund 18 Kilo – auf einen Sockel zu stellen, doch nach der Besichtigung des Raumes im Frühling war für mich klar, in dieser Umgebung müssen meine Figuren fliegen». Er habe dann im April mit der Arbeit angefangen «und ich bin gerade noch rechtzeitig fertig geworden». Zeitdruck – «für mich als Künstler, der die Unabhängigkeit schätzt, ist das ungewohnt». Umso angenehmer dürfte es ihm an den beiden Ausstellungswochenenden gewesen sein, die vielen positivfreudigen Reaktionen entgegennehmen zu dürfen. Am Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern freute sich auch Roland Lang. Im August durfte der Zeininger Kunstmaler zusammen mit rund 100 Kunstschaffenden aus der ganzen Welt auf Einladung der Verantwortlichen der «Swissartexpo» die SBB-Halle in Zürich in eine grosse Galerie verwandeln (die NFZ berichtete). An der Art 8 präsentierte er die ganze Vielfalt seines Schaffens. Und so wähnte man sich bald in einer Bar in Schottland, mal am Meer in Mykonos, dann wieder in der Hitze Andalusiens oder im tiefen Winter auf der Riederalp – «umrahmt von 200-jährigem Valser-Holz», so Roland Lang. Ihn überzeugten der Raum und das Konzept der Art 8. Dass jeder der acht Kunstschaffenden in diesem einmaligen Atelier einen eigenen Bereich gestalten konnte.

Nicht zu vergessen der Garten, wo bisweilen die Holzspäne flogen, wenn Lukas Senn die Motorsäge dröhnen liess, das Publikum ob seiner filigranen Sägetechnik in Staunen versetzte und nach zwanzig Minuten eine fertige Skulptur präsentierte.

Und mittendrin die «Mannli» und ihr Erschaffer, der zufriedene Gastgeber Daniel Schwarz, dessen eigene Werke genauso faszinierten. «Es läuft nicht schlecht», meinte er schmunzelnd und kümmerte sich weiter um seine zahlreichen Gäste. Er wolle bei seinen Art 8-Ausstellungen Vielfalt zeigen, hatte Daniel Schwarz im September im Vorbericht in der NFZ gesagt und auch den international preisgekrönten Schweizer Landschaftsfotografen Oliver Wehrli (Veltheim), die Papierkünstlerin Käthy Borer-Gut (Frick), die Acrylgiesserin Esther Giordano (Frick), sowie die auf Ölmalerei spezialisierte Stephanie Künzli Ycaza (Basel) nach Effingen eingeladen. Die erfolgreiche Art 8/2022 ging am Sonntag zu Ende.