Es hiess, er gehe – doch jetzt ist klar: Turi Eiholzer bleibt im «Feldschlösschen» in Hornussen

  05.06.2022 Hornussen

Was eine mangelhafte Kommunikation anrichten kann, das bekam Wirt Eiholzer zu spüren, als kürzlich sein Abgang aus dem Restaurant Feldschlösschen verkündet wurde. Alles ein Missverständnis sagt er jetzt und freut sich gutgelaunt auf drei weitere Jahre in Hornussen.

Simone Rufli

Noch ist es ruhig im «Feldschlössli». Turi Eiholzer sitzt an einem Tisch im Wintergarten, vor sich eine Tasse Kaffee. «Es ist Zeit für eine Klarstellung», hat der Wirt zuvor am Telefon erklärt und lachend um ein Treffen gebeten. Jetzt sitzt der Oltner, der seit 38 Jahren an verschiedenen Orten im Fricktal wirtet, Gäste bekocht und die Gastfreundschaft pflegt, gegenüber und lächelt. «Um 14.30 Uhr habe ich die Vertragsverlängerung zwischen uns und dem Verpächter auf Facebook bekanntgegeben, um 16 Uhr hatte ich bereits 100 Likes.» Likes, die die Freude darüber ausdrücken, dass Turi Eiholzer und seine Partnerin Gertrud Obrist den Pachtvertrag um drei Jahre verlängert haben. Likes gefolgt von Kommentaren der Erleichterung auch, dass der Turi nun doch nicht geht. Wobei, das ist es ja gerade, was der Turi an diesem Nachmittag klarstellen will: «Wir wollten gar nie weg!»

Alles ein Missverständnis? «Ein ganzer Haufen Missverständnisse!», Eiholzer lacht. Missverständnisse, entstanden in der Gerüchte-Küche. Dort hat es in den letzten Wochen noch einiges heftiger gebrodelt als in Eiholzers Gastro-Küche. So heftig, dass auch in der NFZ in einem Artikel über eine Gastroseelsorgerin, mit der der Wirt in Kontakt steht, kürzlich zu lesen war, dass Turi Eiholzer das «Feldschlössli» diesen Sommer nach zehn Jahren verlassen werde. «Das muss über Handballer in Möhlin auch den NLB-Handballern in Stäfa zu Ohren gekommen sein. Sie haben sich ganz besorgt bei mir erkundigt, was denn aus ihrer Reservation für den Oktober wird.»

Natürlich hätten ihn auch viele andere Gäste angerufen oder besucht. «Weil sie wissen wollten, warum wir gehen.» Er habe sie alle beruhigen können, ihr Interesse und ihre Anteilnahme unglaublich geschätzt, den ganzen Trubel aber gelassen hingenommen. «Es war für mich kein Problem. Ich kann das verstehen», sagt er und verständnisvoll setzt er hinzu: «Schliesslich war vielen bekannt, dass unser Vertrag ausläuft und erneuert werden muss.» Dazu wüssten wohl noch mehr Gäste, dass er mit bald 67 Jahren eigentlich im Pensions-Alter sei.

Und dann noch Corona mit den Massnahmen, die den Gastronomen das Leben nicht gerade einfach gemacht hätten. Und ja, auch er habe in dieser schwierigen Zeit im Gespräch mit Gästen wohl so manchen Zweifel an der Zukunft geäussert.

Als er dann auch noch im Restaurant «Sonne» in Ittenthal gesichtet worden sei, hätte das die Fantasien nur noch weiter beflügelt. «Ich habe von Gästen gehört, die sich fragten: Könnte es sein, dass der Eiholzer auf seine alten Tage hin in Ittenthal noch einmal von vorne anfängt?» Er lacht. «Das wäre mir dann doch zu anstrengend. Hier im ‹Feldschlössli› sitzt jeder Griff, hier sind wir ein eingespieltes Team. Das schätze ich sehr.» Und so räumt er an diesem Nachmittag mit allen Gerüchten um seine Zukunft auf. «Tatsache ist, Gertrud und ich bleiben drei weitere Jahre in Hornussen. Im Sommer 2025 bin ich dann 70, erst dann ist ‹Austrinkete›.»


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