Erinnerung an die Jugend
16.06.2022 ZeihenSchnäpperli Challenge zog viel Leute an
Mit 30 Kilometer pro Stunde über die Hügel in der Region fahren; wer auf dem Land aufgewachsen ist, kennt das Gefühl, mit 14 Jahren auf dem Töffli die Welt zu entdecken. Dank Anlässen wie der Schnäpperli Challenge in Zeihen kann man die «Töffli-Freiheit» auch als Erwachsener noch zelebrieren.
Karin Pfister
In Zeihen waren am vergangenen Samstag wieder die Töff lis unterwegs. Zum vierten Mal fand die Schnäpperli Challenge statt. Angemeldet für die Rundfahrt durchs Fricktal und das Beschleunigungsrennen waren rund 100 Fahrerinnen und Fahrer, so OK-Präsident Robert Probst. «Ich fahre Töffli, seit ich 14 Jahre alt bin», sagte ein 55-Jähriger, welcher aus dem Emmental angereist war. «Töffli fahren ist Old School», meinte seine Begleiterin. Es sei das Fahrfeeling und das Schrauben an den Mofas, welches sie fasziniere. «Und die Erinnerung an unsere Jugend; dieses Gefühl der Freiheit.»
Neu-Töfflifahrer sind Selina und Ben, beide 14-jährig. Sie waren am Morgen in Sisseln gestartet und machten sich kurz vor Mittag auf die rund 50 Kilometer lange Rundfahrt durchs Fricktal. Diese führte über Effingen und Mönthal ins Mettauertal und dann über Gipf-Oberfrick und Herznach wieder nach Zeihen. Unterwegs galt es an verschiedenen Posten Aufgaben zum Thema Wissen oder Geschicklichkeit zu lösen. «Wir fahren Töffli, weil uns das Erlebnis in der Gruppe gefällt», so Ben. Und Selina ergänzte: «Beim Fahren kann man gut abschalten vom Alltag.» Neu angeboten wurde die Kategorie «Rundfahrt mit dem Velo-Solex»; diese war etwas kürzer als die normale Panoramafahrt und wurde von vier Teilnehmern und ihren französischen Kult-Mofas unter die Räder genommen. Sehr laut war es beim Start des Beschleunigungsrennens. Angeboten wurden verschiedene Kategorien, von Standard (unfrisiertes Töffli mit maximal 1.25 PS), über «Höllenstühle», die an Motorbau grenzen (Motor und Fahrwerk durften bis an die Grenzen optimiert werden) bis hin zum Fun (alles was mehrere Räder und einen Schnäpperli-Motor hat). Es gab nur ein Ziel; auf den 80 Metern schneller zu sein als die Uhr. «Der bisherige Streckenrekord von 6,08 Sekunden wurde mit 5,98 Sekunden schon vor dem Mittag unterboten», so Robert Probst. Bis zum Schluss wurden es sogar nur noch 5,49 Sekunden. Zum originellsten Gefährt in der Fun-Kategorie gekürt wurde am Ende des Tages eine fahrende Bierkiste aus Holz; mit Lampen und Steuerrad. Vier Räder und ein Töfflimotor sorgten für genügend Antrieb. Die gesamte Schnäpperli Challenge war ein gelungener Anlass mit zufriedenen Gästen.