Einheimisches Wild weiterverarbeiten

  02.06.2022 Sisseln

Geschäftsübergabe Wildhandel

Beatrixe und Heinz Gretener haben ihren Wildverarbeitungbetrieb nach rund 37 Jahren an Katrin und Urs Savoldelli mit René Schmid weitergebenen. Eine Ära lebt so weiter.

18 847 Gämse, Hasen, Rehe, Rot-, Sika-Hirsche und Wildschweine wurden in den all den Jahren von den Beiden verarbeitet und wieder verkauft. Rund 300 Tiere sind verarbeitet an die rund 35 Jagdgesellschaften zurückgegangen. Privatkunden und einkaufende Gastrobetriebe gab es in der ganzen Schweiz, vom Dorfrestaurant bis zu Sterneköchen. Seit Mitte April ist aus der Sicht der Greteners damit Schluss. Auf Beginn der Jagdsaison am 1. Mai haben sie ihr Geschäft in Bad Zurzach nun nach Sisseln weitergegeben. Waren sie zu Beginn einfach für die Jagdgesellschaft Laubberg zuständig, kamen im Verlaufe der Zeit immer mehr Jagdgesellschaften auf sie zu und waren froh, dass ihre Tiere so verwertet werden konnten. Der Umfang der Arbeiten nahm ein solches Mass an, dass Heinz Gretener sein Arbeitspensum als Angestellter sukzessive reduzierte, um seinem «Hobby» mehr Raum und Zeit geben zu können. Urs Savoldelli ist selbst Jäger in Eiken-Sisseln und im Elsass. Zusammen mit seiner Frau hat er das eigenhändig erlegte Wild verwertet und an Rezepten und Verwertungsmöglichkeiten getüftelt. Mittels eines gemeinsamen Bekannten sind sie auf die Familie Gretener aus Rietheim gestossen und haben von diesen vernommen, dass sie sich aus dem Berufsleben – altershalber – zurückziehen wollen. So entstand die Idee, die eigene Metzgerei «Zur Wilden Metzg GmbH» in Sisseln weiterzuentwickeln. Mit René Schmid, einem gelernten und drei weiteren Metzgern, die auf Abruf stehen, verarbeiten sie jetzt schon das gelieferte Wild in einer Übergangslösung, die auf Ende Jahr in eine geplante Halle überführt werden wird. «Das was funktioniert, wollen wir nicht ändern, aber wir möchten mehr vom anfallenden Fleisch selbst verwursten, resp. veredeln. Dieser Teil ihrer Arbeit liegt ihnen besonders am Herzen.» Dabei greifen sie auf alte, traditionelle Rezepte zurück.

Der zu erstellende Bau soll ein Zentrum werden, wo eigene, handgemachte und regionale Produkte ausgestellt und käuflich erworben werden können. (mgt)


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