Anbieten, was im Dorf gewünscht wird

  25.05.2022 Böztal, Elfingen

Jacqueline Lerf ist im «Poschti Chörbli» angekommen

Seit rund zwei Monaten ist der Dorfladen im Böztaler Ortsteil Elfingen wieder offen. Genauso wie das «Kafi» nebenan. Mit einer wachsenden Zahl regionaler Produkte, Gastfreundschaft und ganz viel Herzblut will die neue Geschäftsführerin dem «Poschti Chörbli» zum Aufschwung verhelfen.

Simone Rufli

Mittwoch, halb zehn, im Böztaler Ortsteil Elfingen. Das «Poschti Chörbli» hat seit einer halben Stunde geöffnet. «Poschti Chörbli», das ist der neue Name des Dorfladens, den Rös Hostettler 13 Jahre lang und Andrea Gross keine zwei Jahre geführt hatte und der dann ein halbes Jahr lang leer stand, bis Jacqueline Lerf Mitte März zur Wiedereröffnung einlud.

Gut zwei Monate ist das jetzt her. Als die NFZ das «Poschti Chörbli» an diesem Mittwochmorgen betritt, ist Jacqueline Lerf gerade am Einräumen von Waren. Kundschaft befindet sich keine im Laden. «Es ist ganz unterschiedlich», beantwortet sie den fragenden Blick. «Manchmal kommen mehrere Kunden zusammen wie abgesprochen und dann gibt es wieder Zeiten, wo ich zwei, drei Stunden allein im Laden stehe.»

Rund 400 Produkte hat die neue Geschäftsführerin im Sortiment. Darunter neu auch saisonal passende Deko- und Geschenkartikel. Ihr Angebot ist bereits weitgehend abgestimmt auf die Bedürfnisse der Dorfbevölkerung. Denn, im Laden anbieten, was im Dorf gewünscht wird, das ist es, was Jacqueline Lerf will. Dafür scheut sie keinen Aufwand. «Laden und ‹Kafi› sind mir eine Herzensangelegenheit», sagt sie und strahlt. Schon vor der Eröffnung hat sie sich bemüht, spezielle Bedürfnisse und Wünsche in Erfahrung zu bringen, indem sie Ende 2021 ein Flugblatt in die Haushalte im Dorf verteilt hat. «Der Rücklauf war sehr erfreulich, genauso wie die Freude, dass das ‹Dorf lädeli› bestehen bleibt.»

Möglichst viel Regionales
Seit Mitte März sind Laden und «Kafi» nun wieder offen. «Ich bemühe mich laufend, die Kundenwünsche so gut es geht zu erfüllen», sagt sie und greift nach einem Joghurt. «Die bekomme ich aus Leibstadt, die Kundschaft liebt sie.» Zwar ist ihr Hauptlieferant Migrolino. «Ich will daneben aber möglichst viele regionale Produkte anbieten können. Sie nimmt weitere Produkte aus den Regalen und benennt die Herkunft: «‹Märtbeck› in Oberhofen, ‹Chästhal Metzg›, Sörenhof, Käsers Schloss, Ziegenhof, Hofmatt-Hof. Mein Ziel ist es, die regionale Palette kontinuierlich zu erweitern.»

Drüben im «Kafi», Tür an Tür mit dem Laden, erzählt sie von der Freude, die ihr die neue Aufgabe in Elfingen bereitet. Von den neuen Kontakten, dem Kennenlernen, den guten Gesprächen, davon, wie freundlich sie aufgenommen wurde. Sie äussert auch die Vermutung, dass manche Leute sich in den letzten zwei Jahren anders organisiert haben – vielleicht wegen Corona, vielleicht weil ihre Vorgängerin schnell aufgegeben hat. «Jetzt müssen sie sich zuerst wieder daran gewöhnen, dass der Laden vor ihrer Haustüre offen und um ihre Bedürfnisse bemüht ist. Ich hoffe, dass mit der Zeit mehr Kunden kommen – aber ich bin auf jeden Fall glücklich hier und ich habe ja auch schon ein paar ganz treue Stammkunden. Die informieren mich sogar, wenn sie mal nicht vorbeikommen können.»

Vor allem der Samstag laufe schon richtig gut. «Dass sich der traditionelle Morgenstamm bei mir im ‹Kafi› wohlfühlt, freut mich sehr.» Jacqueline Lerf lächelt. «Die sind so unkompliziert und hilfsbereit, dass es auch kein Problem ist, wenn ich gleichzeitig im Laden Kundschaft bediene.»

Vielleicht müsse sie die Öffnungszeiten noch etwas anpassen. Nur eins könne sie im Moment nicht: «Ich kann den Laden nicht den ganzen Tag geöffnet haben, weil ich daneben noch 40 Prozent an der Klubschule in Baden arbeite.»

Dorfladen und Kafi «Poschti Chörbli» in Elfingen/Böztal. Geöffnet: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr sowie am Samstag von 9 bis 14 Uhr.


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