Flammende Botschaften

  08.03.2022 Kultur, Wittnau

Am Sonntagabend erstrahlten auf dem Wittnauer Homberg und dem Limperg wieder die Feuerzeichen am Berg. Während die Oberen ihr Sujet dem zehnjährigen Bestehen des Juraparks widmeten, entflammten die Unteren eine Friedenstaube.

Alexandra Herzog

Die Sonne strahlte am Sonntag, 6. März 2022 mit den Mitwirkenden des Wittnauer Fasnachtsfeuers um die Wette. Allen war die Freude anzusehen, dass der Brauch wieder gelebt werden durfte, nachdem er 2021 aus bekannten Gründen nicht stattfand. Pünktlich um 20 Uhr erschallte der Böllerschuss am Homberg – das Startzeichen dafür, dass die Fachteln angezündet und die Sujets enthüllt werden dürfen. Danach zogen die Oberen und Unteren Fackeln schwingend und lauthals den Schlachtruf «Bürli Bürli Rai ab …» schreiend hinunter ins Dorf. Von dort aus konnten dann beide Sujets bewundert werden.

Kurzfristig geändert
Die Oberen widmeten ihre Flammenbilder dem zehnjährigen Bestehen des Juraparks. Die Unteren zeichneten, neben der traditionellen Jahreszahl, eine Friedenstaube an den Berg und formierten innerhalb des Fackelzugs ein Peace-Zeichen. «Das ursprünglich geplante Sujet wurde am Aschermittwoch aufgrund der aktuellen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine spontan geändert. Beim letzten Fasnachtsfeuer wurde als Sujet Corona gewählt und Corona kam. «Jetzt zeigen wir eine Friedenstaube und hoffen, dass nun der Frieden folgt», so Carlo Schmid, Präsident des Trägervereins Unterdorf.

Meterhohe Holzgerüste
Zwei Tage herrschte emsiges Treiben auf den beiden Fasnachtsfeuer-Hügeln. Denn die beiden Dorfteile organisieren jeweils separat ihre Feuer und Flammenbilder. Damit diese entstehen können, gilt es einige Vorbereitungen zu treffen: Die teilweise über 20 Meter langen und bis zu zehn Meter hohen Gerüste für die Flammenbilder müssen gebaut, Baumwollbündel in Petrol getränkt, die sogenannten «Fächteli» gebunden (dieses Jahr wurden insgesamt 350 benötigt) sowie grosse Feuertürme, sogenannte «Butzer» erstellt werden. Was auch nie fehlen darf, ist eine kleine Festwirtschaft, in der die zahlreich an die verschiedenen Schauplätze gepilgerte Publikum mit Speis und Trank versorgt werden kann.

Da 2021 kein Fasnachtsfeuer durchgeführt wurde, verzeichneten dieses Mal das Unter- wie das Oberdorf viele Paare, insgesamt 17, die sich in den vergangenen beiden Jahren das Ja-Wort gegeben hatten. Diese sind die «Anzünder» und helfen tatkräftig bei der Organisation mit. Ausserdem haben sie die Ehre, den «Butzer» und die Fackeln an den Sujets zu entfachen.


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