Ein wunderbarer, liebenswerter und immer hilfsbereiter Mensch ist von uns gegangen

  08.03.2022 Wallbach

ZUM GEDENKEN

Mit Rolf Kaufmann oder «Gusti», wie ihn alle nannten, haben wir einen wunderbaren, liebenswerten und immer hilfsbereiten Menschen verloren. Gerade jetzt, wo das Wallbacher Skilager wieder stattfindet, wo wir über 15 gemeinsame Jahre für die Kinder und die Lagerleitung gekocht haben, fehlt er ganz besonders. Seine umgängliche, fürsorgliche und immer hilfsbereite Art, seine lockereren Sprüche, die Witze oder Spässe, die man mit ihm machen konnte – all das fehlt in der Küche. Es ist nicht mehr das Gleiche ohne ihn.

Das Zubereiten der Fleischgerichte war immer seine Aufgabe. So erstellte er auch stets eine eigene raffinierte Gewürzmischung für die entsprechenden verschiedenen Fleischsorten, damit diese genauso zubereitet schmackhaft wurden, wie er sich dies vorstellte. Wir durften dafür die Zwiebeln und den Knoblauch rüsten, denn mit so Kleinteiligem rüsten hielt er sich zurück. Jeden Tag bereitete er einen frischen Zopfteig zu und die älteren Mädchen durften uns helfen beim «Zöpfeln», da wir immer wieder andere Varianten ausprobierten. Das fachgerechte «Zöpfeln» gelang uns eben nicht immer. Zum Frühstück zauberte er ein wunderbares Birchermüsli mit frisch gerüsteten Früchten, das immer bis auf den letzten Löffel aufgegessen wurde. All dies machte er immerzu mit sehr viel Liebe, Pflichtgefühl und grosser Freude. Als wir vor zirka fünf Jahren einen «nigelnagelneuen» Steamer in die Lagerküche bekamen, stellte er sich auch dieser Herausforderung und studierte sofort die Handreichung, wie wir in Zukunft den Steamer sinnvoll einsetzen können. Das erste, was wir darin ausprobierten, war das Zöpfe backen. Beim ersten Versuch, Trockenreis darin zu kochen, scheiterten wir kläglich, weil wir dachten, dass durch das «Einspritzen des Wassers» genügend Feuchtigkeit vorhanden sei. Dies war das einzige Mal, dass eine Mahlzeit verspätet serviert werden musste. Die Küche war sein Reich, da fühlte er sich wohl.

Zwischendurch einen Stumpen auf der Sonnenterasse und als Durstlöscher ein Bier durften dabei auch nicht fehlen. Hatte ein Kind «Heimweh», so zauberte er immer mit uns zusammen einen Heimwehtee und schon bald war das Heimweh verflogen. Schon die Vorbereitung zum Skilager plante er jeweils minutiös. Auf Grund des gemeinsam zusammengestellten Menüplanes erstellte er die entsprechenden Einkaufslisten, studierte die Aktionen im CC, um zur richtigen Zeit die entspre- chenden Mengen einzukaufen. Alles wurde durch ihn perfekt geplant und wir konnten uns immer auf ihn verlassen. Für Neues war er stets bereit und war auch mit viel Elan dabei, es auszuprobieren. So staunten wir einige Male nicht schlecht, dass viele Menüs bei den Kindern sehr gut ankamen, obwohl diese nicht alltäglich waren. Darunter die Gerichte wie Pot au Feu, Rotkraut, Gulaschsuppe, Steinpilz-Risotto und vieles andere.

Ein letztes Zeichen sendete Gusti uns, als Severin und ich am Dienstag das Lager verliessen und auf eine freie Gondel warteten. Es kamen fünf Gondeln, gefüllt mit leeren Bierfässern von der Bergstation. Vielleicht wollte er uns damit sagen, warum wir das Lager schon verlassen, obwohl das Bier noch nicht fertig getrunken ist.

Als Mensch war er ein echter Freund, welcher nie etwas zu seinen Gunsten erreichen wollte. Er war immer für alle da, war zuvorkommend und immer ehrlich seinen Mitmenschen gegenüber. Eben ein wahrer Freund und sehr hilfsbereiter Mensch.

In fast allen Vereinen in Wallbach war er stets zur Stelle, wenn es um die Mithilfe ging. Ob beim Aufstellen und Vorbereiten eines Vereinsanlasses, beim Kochen für die Vereinsmitglieder oder deren Gäste. Er war schlicht da, wo Arbeit war und es ihn brauchte. Er war sich nie für eine Arbeit zu schade und hat damit in den letzten Jahrzehnten viel für unsere Vereins- und Dorfgemeinschaft gemacht, auch damit zu deren Lebendigkeit viel beigetragen.

Gusti, wir danken Dir dafür von Herzen und Du wirst immer einen Platz in unseren Herzen behalten.

ALFONS PAUL KAUFMANN, WALLBACH


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