Cynthia übernimmt Verantwortung
05.02.2022 ZeiningenSie liebt ihre Arbeit und die Kinder mögen sie
Die erst 23-jährige Cynthia Akinyi schaut im Kinderheim Youth for Hope in Ngong bei Nairobi zum Rechten, wenn die Verantwortliche, Barbara Chindia-Haas, nicht vor Ort ist. Ein ganz besonderes Auge hält sie auf den sparsamen Umgang mit dem Geld.
Hans Zemp
Das Kinderheim des Zeininger Vereins Youth for Hope in Ngong bei Nairobi hat seit neuerer Zeit mit Cynthia Akinyi eine junge und initiative Frau in der Mitverantwortung bei der Abwicklung der Tagesgeschäfte. Cynthia kam 2013 als 15-jähriges Mädchen ins Kinderheim. Damals starb ihre Tante Bentar und das Mädchen stand allein auf der Strasse. Ein geschützter Platz, ein Daheim, war für Cynthia absolut notwendig. Diesen Platz fand die intelligente junge Dame im Kinderheim Youth for Hope von Barbara Chindia-Haas. Die Schule bereitete ihr keine Probleme und so öffnete sich ihr die Türe zum Besuch des College. Ihr Studium in Hospitality and Management, also in Bewirtung und Betriebsführung, schloss sie im Oktober 2020 erfolgreich ab. Ihren ersten Job erhielt sie als Volontärin in ihrem Kinderheim. Dann wechselte sie für einige Monate zur Vertiefung ihrer Kenntnisse und zur Sammlung von weiterer Erfahrung nach Nakuru. Nach Beendigung ihres Attachments kehrte sie wieder nach Ngong zurück. Dies nicht zuletzt auch darum, weil es sich als überaus schwierig herausstellte, einen passenden Job zu finden. Für anfänglich ein Taschengeld stieg sie in ihrer «alten Heimat» wieder in die Arbeit ein. Heute erhält sie einen marktüblichen, angepassten Lohn.
Hier durfte sie die Verantwortung für die Einkäufe und die Führung der Finanzen übernehmen. Das Geldmanagement erstreckt sich auf das Heim und alle Aussenstationen mit ungefähr 60 Leuten. Mit Freude meint sie bei dieser Gelegenheit, dass viele Kinder oder junge Leute, die im Jugendheim Youth for Hope wichtige Jugendjahre erlebten, heute einen Job gefunden haben und selbständig sind.
Der Arbeitsplatz ist für sie einzigartig
Cynthia ist überzeugt, dass «dieses Haus» ein gutes Projekt ist. Einerseits haben die Kinder den nötigen Platz, um auch im Garten spielen zu können, anderseits gibt der Aufenthalt im Kinderheim einem wirklich die Chance, eine gute Lebensbahn zu finden. «Wir leben wie in einer Familie und das soziale Umfeld ist wirklich fein», meint sie. Es werde über das, was gut und aber auch weniger gut ist gesprochen und es werde auch aufgezeigt, was es brauche, um eine gute Zukunft zu finden. Während Corona konnten die Kinder während längerer Zeit die Schule nicht besuchen, waren darum daheim.
Für Cynthia Akinyi ist speziell gut, dass die Kinder ihre Schulbildung nach ihren Fähigkeiten durchlaufen und bis zum Abschluss fortsetzen können. Wenn jemand noch Angehörige, also etwa die Eltern, hat, ist diesen der Besuch im Kinderheim frei. Beim Besuch vor Ort hat die Neue Fricktaler Zeitung beispielsweise eine zu Besuch weilende Mutter von Kindern angetroffen. Nicht nur Tochter Hannah war darüber sehr glücklich. Das Haus ist also offen.
Wenn man mit Cynthia diskutiert, erlebt man, wie die junge Dame Freude ausstrahlt und ihre Arbeit mit Begeisterung erledigt. Schliesslich ist sie die rechte Hand der Leiterin Barbara Chindia-Haas. Sie hat die Fähigkeiten, das Haus stellvertretend auf hohem Niveau zu führen. Nötige Absprachen sind dabei absolut selbstverständlich. Dieser «Chefposten» obliegt ihr während mehrerer Wochen im Jahr. Ganz besonders schätzt sie auch, dass sie die berufsbegleitende Chance hat, führungsspezielle Weiterbildungen zu besuchen. Lachend meint sie: «Das Projekt macht wirklich Freude.»
Das Kinderheim Youth for Hope in den Ngong Hills bei Nairobi lebt hautsächlich von Spenden. Patenschaften und Spenden erleichtern den Schulbesuch der Kinder. Weitere Infos im Internet.