Und dann kam Zingg

  17.09.2021 Wallbach/Mumpf

Warum in Mumpf doch noch Wahlkampf herrscht

Es sah lange nach einer schlanken Gemeinderatswahl aus. Jetzt hat es für die fünf Sitze im Mumpfer Gemeinderat aber plötzlich sechs Kandidaten.

Ronny Wittenwiler

Hanspeter Zingg steckt so schnell nicht auf. Er will in Mu mpf Gemeinderat werden, das wollte er schon einmal, vor über zwei Jahren, gereicht hat es damals nicht – der andere Kandidat, Markus Schmutz, wurde für die Nachfolge der damals abtretenden Beatrice Meier gewählt. Derselbe Markus Schmutz kandidiert nun erneut am 26. September, genauso wie die weiteren drei bisherigen Ratskollegen Eveline Güntert, Urs Müller und Dominique Siegenthaler. Nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung steht Martin Käser. Bislang konnte man davon ausgehen, dass ihn Michel Ernst ersetzen wird. Er war der einzige Neu-Kandidat, der sich innerhalb der offiziellen Anmeldefrist (13. August) für den frei werdenden Sitz beworben hatte. Und so war bis zu diesem Datum mehr oder weniger klar: Güntert, Müller, Schmutz, Siegenthaler und neu Ernst würden am 26. September die Wahl in den Mumpfer Gemeinderat schaffen. Fünf Kandidaten, fünf Sitze, eine Wahl, kein Kampf.
Und dann kam Zingg.

«Der ideale Zeitpunkt»
«Die freiwerdende Stelle im Gemeinderat von Mumpf interessiert mich und äusserst motiviert bewerbe ich mich für dieses Amt bei Ihnen» – mit diesen Worten stellt sich Hanspeter Zingg in einem Schreiben an die Einwohnerinnen und Einwohner vor. Bleibt aber die Frage, weshalb er sich erst nach der offiziellen Anmeldefrist für eine Kandidatur entschieden hat. Zingg sagt: «Um sich für den Sitz als Gemeinderatsmitglied zu bewerben, bedarf es der Unterstützung vieler. Meine Überzeugung, motivierende Gespräche mit Einwohnerinnen und Einwohnern, dem Verständnis der gesamten Familie und meinem festen Willen, alles kurz vor und nach Ablauf der Anmeldefrist, haben mich schlussendlich dazu bewogen, dass jetzt der ideale Zeitpunkt für eine Kandidatur als Gemeinderat gekommen ist. Deshalb entschied ich mich nachträglich, als Kandidat im ersten Wahlgang anzutreten.»

Warum sein Name nicht auf dem Wahlzettel erscheint
Eingef leischte Wählerinnen und Wähler wissen um das kleine Detail: Die Namen jener Kandidierenden, die sich innerhalb der offiziellen Anmeldefrist um einen Sitz bewerben, erscheinen dann auch als Wahlvorschlag auf den offiziellen Wahlunterlagen. In Mumpf sind das also die Kandidaturen von Eveline Güntert, Urs Müller, Markus Schmutz, Dominique Siegenthaler und Michel Ernst, nicht aber der Name Hanspeter Zingg. Er ist plötzlich aufgetaucht, fast ein bisschen aus dem Nichts, als niemand mehr mit einer Kampfwahl gerechnet hatte. Unbekannt ist der Mann allerdings nicht. 2019 gehörte er dem Referendumskomitee an, das sich gegen den Verkauf des Oberstufenzentrums Mumpf gestellt hatte. Das Komitee unterlag damals. Jetzt will er sich im Gemeinderat einbringen.

Sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten sind parteilos. Eveline Güntert kandidiert zudem als Frau Gemeindeammann (sie hat dieses Amt bereits inne). Urs Müller, bisheriger Gemeinderat, kandidiert zudem neu als Vizeammann.


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