Das Land hat viele Eigentümer

  24.09.2021 Wallbach, Wirtschaft

Die Schweizer Salinen planen, das Gebiet Nordfeld für den Salzabbau zu erschliessen. Mit den Landeigentümern will sich das Unternehmen möglichst rasch einigen.

Ronny Wittenwiler

Bis ins Jahr 2075 dürfen die Schweizer Salinen im Aargau Salz abbauen. Den neuen Konzessionsvertrag mit Gültigkeit ab 2026 hat der Regierungsrat diesen Juni abgeschlossen (die NFZ berichtete). Haben die Salinen im Aargau bislang Salz im Rheinfelder und Möhliner Boden abgebaut, so soll das bereits gegen Ende dieses Jahrzehnts in Wallbach und Zeiningen geschehen, auf einer Fläche von rund zwei Quadratkilometern. «Wir hoffen, dass wir zirka ab 2027 von dort werden Sole befördern können», sagt Carlo Habich, Delegierter für Soleförderung von den Schweizer Salinen, und er sagt das am vergangenen Montag vor einer für die Salinen strategisch wichtigen Klientel: den Landeigentümern.

Von diesen gibt es zuhauf auf dem Nordfeld, diesem landwirtschaftlich genutzten Gebiet, das für den Salzabbau der nächsten Generation infrage kommt. Gemäss Urs Hofmeier, Geschäftsführer der Schweizer Salinen AG, sind es 31 Landeigentümer und Pächter im Nordfeld, mit denen das Unternehmen verhandelt. «Wir brauchen Planungssicherheit für das Nordfeld, darum möchten wir mit den Landeigentümern nun möglichst rasch Dienstbarkeitsverträge abschliessen», sagt Habich. Mit am Verhandlungstisch sitzen werden aber auch jene Eigentümer ausserhalb des Abbauperimeters, über deren Land die rund neun Kilometer lange Sole-Transportleitung führen soll. Auch von diesen Eigentümern braucht es die Einverständniserklärung. Zusammen mit ihnen kommen die Schweizer Salinen auf rund 80 Landeigner und Pächter, mit denen es zu verhandeln gilt. Der Bau der Pipeline vom Nordfeld in die Saline Riburg ist – Stand jetzt – im Jahr 2024 geplant.

Salzkammer für die Schweiz
«Ihr seid wichtige Partner für die Schweizer Salinen. Wir wollen eine faire Entschädigung bieten dafür, dass uns Land zur Verfügung gestellt wird», betonte Carlo Habich am Montagabend. Völliges Neuland hatten viele der eingeladenen Landeigentümer nicht betreten, als sie sich über den aktuellen Projektstand informieren liessen. Bereits im Vorfeld hatten die Verantwortlichen der Schweizer Salinen aktiv das Gespräch mit Landeigentümern gesucht und das nicht ohne Grund. Das Nordfeld ist von Belang für die Schweiz. Dort sollen rund 7,6 Millionen Tonnen Salz im Boden lagern – gemäss Geschäftsführer Urs Hofmeier ein Vorkommen, das die Versorgung im ganzen Land für mindestens zwanzig bis dreissig Jahre sichert. Hofmeier sagte am Montag: «Wir wollen die nächsten fünfzig Jahre Salz abbauen, darum ist es wichtig, dass wir jetzt den Dialog pflegen.»

Die neu vereinbarte Konzession für den Salzabbau bis 2075 bietet das Fundament für die nächsten Schritte: Der geplante Salzabbau im Nordfeld erfordert einen Eintrag im Richtplan sowie im Kantonalen Nutzungsplan, erst danach können entsprechende Baubewilligungsverfahren eingeleitet werden (Zuständigkeit liegt bei den Gemeinden).


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