Eine Beschwerde blockiert die Hochwasser-Schutzmauer

  15.07.2021 Wallbach

Baustart am Rheinufer verzögert sich auf unbestimmte Zeit

Eigentlich hätten in Wallbach jetzt die Bauarbeiten für die Schutzmauer entlang des Rheinufers beginnen sollen. Aber nur eigentlich.

Ronny Wittenwiler

Ein paar Sandsäcke reichten nicht mehr aus. Früher als erwartet, bereits am Dienstagnachmittag nämlich, mussten Verantwortliche vom Regionalen Führungsorgan Unteres Fricktal und der Feuerwehr Unteres Fischingertal zu gröberem Geschütz greifen. Seither halten in Wallbach wieder mal riesige Kunststoff-Schläuche, sogenannte Beaver-Elemente, das Hochwasser zurück. An Tagen wie diesen ist man froh darüber, auf einen solchen Schutz zurückgreifen zu können. Doch an Tagen wie diesen fragt sich der eine oder andere wohl auch, wann in Wallbach die schon längst geplante Hochwasser-Schutzmauer steht. Auf Anfrage der NFZ erklärt jetzt Gemeindeschreiber Thomas Zimmermann: «Leider verzögert sich der Baustart wegen einer Submissionsbeschwerde. Bis wann dies dauert, ist nicht abzuschätzen.» Vielleicht ist es fast schon bissige Ironie, dass just in diesen Hochwasser-Tagen der Baustart für die Mauer entlang der Rheinstrasse zwischen Chalch und Schiffanlegestelle hätte beginnen sollen. So jedenfalls sah es die Agenda gerade noch vor, und so liess es die Gemeinde Wallbach am 12. Mai über ihre Webseite ausrichten. Knapp einen Monat später ist es anders. «Das Kantonale Departement teilt mit, dass gegen die Vergabe eines Teils der Bauarbeiten beim Verwaltungsgericht eine Beschwerde mit aufschiebender Wirkung hängig ist. Der Start der Hauptarbeiten ist daher leider vorerst blockiert. Kanton und Gemeinde werden wieder orientieren, sobald neue Informationen vorliegen.»

«Froh, nicht jedes Jahr entscheiden zu müssen»
Die aktuelle Verzögerung reiht sich nahtlos in die lange Vorgeschichte der Wallbacher Schutzmauer. 2012 bereits stimmte der Souverän einem Projektkredit zur Prüfung von Hochwasserschutz-Massnahmen zu. Erst sieben Jahre später, 2019, kam es mit deutlichem Mehr zur Genehmigung des Baukredits in Höhe von drei Millionen Franken und damit auch zum Bekenntnis für den Bau der Schutzmauer. Vergangenen Freitag, als der Rhein knapp nicht über die Ufer getreten war, sprach Daniel Grüter, Feuerwehrkommandant, von der Krux permanenter Risikoabwägung: Braucht es die Beaver-Schläuche vom Kanton oder braucht es sie nicht? Aufbau, Überwachung und Abbau verlangen nach Kosten und Personal. «Ich bin froh, dass wir diese Entscheidung bald nicht mehr Jahr für Jahr treffen zu müssen», befand Grüter dann im Hinblick auf den Bau der Hochwasser-Schutzmauer. Bleibt nur die Frage, wann damit angefangen wird.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote