Erweiterung der Deponie Seckenberg in Frick auf Kurs

  17.06.2021 Mettau

Vertreter aus 20 der 27 Verbandsgemeinden trafen sich am Dienstagabend zur 50. Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverbands Abfallbeseitigung Oberes Fricktal (GAOF) im Mettauertaler Ortsteil Mettau.

Simone Rufli

Im Jahr 2020 sind auf der Deponie Seckenberg insgesamt 23734 Tonnen Abfälle angenommen worden. Der Anteil der Schlacke betrug 17747 Tonnen. Damit stieg die Schlackenanlieferung aus der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs gegenüber 2019 um 2076 Tonnen. Die Bevölkerung in den GAOF-Mitgliedergemeinden wuchs um 1,29 Prozent (568 Personen). Durchschnittlich hatte jeder Einwohner und jede Einwohnerin 153 Kilo Kehricht produziert, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 3,3 Prozent (gewerbliche Abfälle inbegriffen). Peter Weber, Gemeindepräsident von Mettauertal, durfte am Dienstagabend in der Turnhalle von Mettau die Abgeordneten begrüssen und seine Gemeinde vorstellen, bevor GAOF-Präsident Daniel Suter auf den Abfall zu sprechen kam. Suter bedankte sich bei den Behörden, bei der Firma Pfister (Kehricht-Sammeldienst), bei der Daetwiler AG sowie dem Team der Keller Ingenieure AG und der KVA Buchs für die gute Zusammenarbeit.

Zeit dank Zwischenlager
Im Zentrum von Suters Ausführungen stand die geplante Erweiterung Nord der Deponie Seckenberg. Um sie voranzubringen, wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr im Reaktorkompartiment, d. h. im abgegrenzten Raum für verschmutztes Aushubmaterial, praktisch nur solches Aushubmaterial angenommen, das für die Abdichtung des Reaktorbereiches verwendet werden kann. Ist der Reaktorlager-Raum nämlich abgedichtet, kann auch dieser Bereich der Deponie mit Schlacke aufgefüllt werden und wird damit zum Schlacke-Zwischenlager. Der damit gewonnene zusätzliche Raum für Schlacke wird dringend benötigt, weil der Schlacke-Teil in der Deponie den maximalen Füllstand bereits erreicht hat. Mit dem provisorischen Schlacke-Zwischenlager wird am Ende die Zeitspanne überbrückt, bis die geplante Erweiterung der Deponie Tatsache ist. «Wir gewinnen mit dem Zwischenlager sieben bis acht Jahre Zeit», erklärte Daniel Suter. Wertvolle Zeit, die benötigt wird, um die vielen Schritte auf dem Weg abwickeln zu können.

Bereits erfolgt ist die geologische Untersuchung des Untergrundes (Kosten: 8065 Franken) mit dem Ergebnis, dass der Untergrund zuerst vom Gutachter und nachfolgend vom Amt für Umwelt für geeignet erachtet wurde. Im Verlauf des letzten Jahres hat der Vorstand die Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Rodungsgesuche in Auftrag gegeben. «Corona hat uns zwar leicht gebremst, aber wir sind immer noch auf Kurs», erklärte Suter. Im besten Fall könnte im November 2022 mit dem Projektierungskredit der definitive Startschuss erfolgen. Per Ende 2020 hat der neue Fonds für die Erweiterung der Deponie einen Bestand von 765042 Franken, die Rückstellungen für Investitionen betragen rund 4,4 Millionen, die Rücklage für Zwischenfinanzierung 4 Millionen und die Einlagen im Stiftungsfonds belaufen sich auf knapp 11,3 Millionen.

Immer weniger Gas
Im laufenden Jahr steht nun die Überarbeitung der Vor- und Hauptprüfung zur Gefährdungsabschätzung an. Zudem sollen Massnahmen ergriffen werden zur Reduktion von sogenannten Entlastungsereignissen in deren Verlauf Schmutzwasser in den Seckenbergbach eingeleitet wird. Im 2020 war es zu zwei Ereignissen gekommen. Im Weiteren soll das bereits erwähnte Schlacken-Zwischenlager fertiggestellt werden und die Entgasungsanlage ersetzt werden. «Das ist nötig, weil immer weniger Gas aus der Deponie austritt», wie Daniel Suter erklärte. Bald sei es zu wenig Gas, als dass es verbrannt werden könnte. Die neue Anlage werde, sobald nötig, geeignete alternative Massnahmen im Umgang mit dem Gas aufzeigen.

Sicherheit für Swissgrid
Im Rahmen der Erweiterung der Deponie Seckenberg muss auch eine 220-kV-Leitung der Swissgrid, die über das Gelände führt, versetzt werden. Weil der GAOF und Swissgrid auf Planungssicherheit angewiesen sind, mussten die Abgeordneten am Dienstag über einen Eventual-Kredit für eine Bankgarantie in der Höhe von 430 000 Franken abstimmen. Die Zustimmung erfolgte einstimmig.

Abschliessend informierte Vize-Präsident Kurt Bächtold darüber, dass der GAOF auf eine Erweiterung des Sammelguts verzichte. Dies, nachdem eine Umfrage unter den Verbandsgemeinden ergeben habe, dass die Nachfrage nach Grüngut-, Kunststoff-, Karton- und Papier-Sammlungen zu gering sei.


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