Pontoniere erhielten einen neuen «Felsen»

  16.02.2021 Sisseln

Schlankes Umfahrungshindernis für Wettfahren in den Fluss gerammt

Richtig glücklich sind die Pontoniere von Sisseln, dass ihnen ein Geniezug des Militärs letzte Woche ihren Brückenpfeiler im Rhein durch einen neuen ersetzt hat. Dieser ist Bestandteil ihres Fahrparcours in Trainings und des nächsten grossen Wettfahrens, dem sie sehr entgegenfiebern.

Paul Roppel

Ein neues hölzernes Bauwerk steht dominant in der kräftigen Strömung nahe am Ufer des Rheins in Sisseln. Das schlanke, filigrane Objekt – es symbolisiert einen Brückenpfeiler oder einen Felsen – ist sicher ein Blickfang für Spaziergänger und wird künftig ganz besonders im Visier der Pontoniere stehen. Mit kräftigen Ruderschlägen muss das Hindernis bei der Anfahrt von der Mitte des Flusses her möglichst nahe erreicht und umfahren werden, worauf dann eine Ziellandung am Ufer folgt. Früher waren bei Wettfahren Kampfrichter auf dem Objekt platziert, welche die Zielfahrt benotet hatten. Zeitgemäss werden heute Kameras installiert, welche die Fahrkünste des Steuermanns zur Jury übermitteln. So werden sich im August 2022 gegen 300 Jungpontoniere an der vor Ort stattfindenden Schweizermeisterschaft und 600 Wettkämpfer eines Einzelwettfahrens mit den Tücken der Strömung bei diesem Brückenpfeiler auseinandersetzen. «Wir plangen darauf, dass wir unsere Trainings auf dem Fahrparcours hoffentlich im Frühling wieder aufnehmen können», sagt Stefan Notz. Die Corona-Pandemie hat auch bei den Pontonieren im letzten Jahr für ein abruptes Ende der Aktivitäten gesorgt und daraus resultierte ebenso die Verschiebung ihres Grossanlasses um ein Jahr.

Unterstützung vom Militär erhalten
«Es ist geplant, dass wir im Mai am Wettfahren der Mumpfer Pontoniere bei der Steiner Holzbrücke mitmachen. Dies wird sicher zum Schlüsselerlebnis, ob wir unseren Grossanlass ohne Verzögerungen weiter planen können», fügt Notz an, der als OK-Präsident des Sissler Wettfahrens amtet. Dank grossem Einsatz eines Geniezuges des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbattailons ist zumindest letzte Woche der dafür benötigte Brückenpfeiler ersetzt und ein neuer aufgebaut worden (die NFZ berichtete darüber). Die widrigen Wetterbedingungen erforderten am Donnerstag sogar Nachtarbeiten, um das Werk zu vollenden. «Es ist ein interessanter, aber auch ein sehr anforderungsreicher Auftrag», resümiert Zugführer Samuel Keller, der mit seinen 25 Durchdienern einen Beweis des Könnens der Spezialisten auch über die im April endende 300-tägige Dienstpf licht hinterlässt. Während der eine Woche dauernden Übung hatten sie von einer Schwimmplattform aus drei Holzstämme zwei Meter in den Rheingrund gerammt und diese schliesslich kunstfertig als überdachten Brückenpfeiler eingekleidet.


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