Aus dem Leben gegriffen

  23.02.2021 Eiken

Fasnachtsgottesdienst im Zeichen von Corona

Nicht umsonst wurde dieses Jahr für den Fasnachtsgottesdienst im Seelsorgeverband Eiken-Stein das Thema und der Song gewählt: By the rivers of Babylon. Ein Schlager aus den 70iger Jahren, der den Bogen spannt zur biblischen Geschichte. Die Israeliten vertrieben, nach dem Jerusalem zerstört wurde, sassen an den Strömen von Babel. Sehnsucht und Heimweh hatten sie nach ihrer Heimat. Der Prophet Ezechiel war berufen, den Israeliten den Umkehrweg zurück zu eröffnen. Der reformierte Pfarrer Christian Vogt aus Frick und Pfarreiseelsorger Berthold Kessler, die dem Gottesdienst vorstanden, zeichneten diese Situation wunderbar in gereimten Versen in ihrer Predigt nach und vergassen nicht den Schwenk auf die Menschen von heute, der in dem Appell mündete, die Liebe Gottes zu erkennen und die Einladung zur Umkehr in der heutigen Zeit nicht zu übersehen.

Zwei junge Närrinnen haben am Anfang des Gottesdienstes kritisch nachgefragt: «Fasnachstgottesdienst ist das überhaupt möglich? Was können wir tun, wenn wir nicht singen können?» Berechtigte Fragen, die nach Antwort suchen. Diese kam von Berthold Kessler prompt: «Vielleicht ist es gerade in dieser Zeit nötig, die trostvollen und hoffnungsvollen Worte Gottes zu hören, die etwas Licht in das Dunkel der Zeit bringen.» Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher waren eingeladen zu spüren, was für das Wohlbefinden durchaus hilfreich sein kann: Zu beten, aber auch zu lauschen, was gesagt und vorgesungen wird, in der Fasnachtszeit zu klatschen und sich rhythmisch zur Musik auf seinem Platz zu bewegen. Wie meinte daraufhin doch die eine junge Närrin: «Das ist eine ganze Menge, die wir tun können.» So nahm die Gottesdienstgemeinde dann tätig teil und es herrschte eine gelöste, mitunter heitere Stimmung.

Die Musik hatte daran einen wesentlichen Anteil. Der Kinderund Jugendchor brachte mit den Cajons einen guten Sound, ausserdem überzeugten Simone Küpfer am E-Piano bzw. an der Orgel und Saskia Singler mit ihrer Stimme. Im Schlusslied war vom Gehen und Weitergehen die Rede, mit und zu Gott. Bestimmt wartet auf dem weiteren Weg im nächsten Jahr wieder ein Fasnachtsgottesdienst.


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