Granitblock vom Gotthard auf dem Friedhof

  27.11.2020 Wallbach/Mumpf

Albert Hurt? Gerhard Trottmann aus Mumpf ist der Geschichte jenes Mannes nachgegangen, an den ein Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert.

«Nach den Angaben im Geburtsregister Kirchgemeinde Mumpf-Wallbach wurde Albert Hurt am 11. Januar 1887 geboren und am 23. Januar 1887 getauft», schreibt Gerhard Trottmann zu seinen Recherchen. «Seine Eltern hiessen Johann Hurt und Maria Herzog, sein Grossvater war Kilian Hurt, und die Taufpaten Albert Hurt und Maria Hurt. Er leistete als Sappeur seinen Militärdienst während dem 1. Weltkrieg auf dem Gotthard im Fort Hospiz, wo er am 30. Juli 1918 an der Spanischen Grippe starb.»

Auf dem Gotthard im Militärdienst
«Albert Hurt musste während des Ersten Weltkrieges seinen Armeeeinsatz im Herzen der Schweiz absolvieren, im Sankt Gotthardgebiet. Während seines Armeedienstes erkrankte er 1918 an der Spanischen Grippe und erlag ihr am 30. Juli 1918 in Airolo. Er gehörte zu den Erwachsenen zwischen 20 und 40 Jahren, bei denen die Sterblichkeit am höchsten war. Innerhalb von neun Monaten starben in der Schweiz 1805 Soldaten, und total 25 000 Menschen, weltweit 20– 50 Millionen.»

Die hohe Sterblichkeit in der Armee sei auf die Verhältnisse in den Schweizer Militärunterkünften mit den engen und sanitär katastrophalen Verhältnissen zurückgeführt worden, hält Chronist Trottmann fest. «Die schlechten Zustände auf dem Gotthard waren einerseits auf die Lage von fast 2200 Metern zurückzuführen – weit weg von einer schnellen Verlegung in ein Spital – und andererseits durch die hygienischen Bedingungen in kalten Steinbauten, die gleichzeitig der militärischen Arbeit und dem ‹Erholen› dienten.»

Das Fort Hospiz wurde 1893 – 1894 als Teil der Festung Gotthard als Grabenbau erstellt und bis 1918 ausgebaut. Diese Arbeit lag bei den Sappeuren der Schweizer Armee. Albert Hurt passte zu diesen Arbeiten, war er doch von Beruf Maurer. Das Fort ist ein Kombinationsbau aus Unterständen, Schützengräben, Artilleriebefestigung und Kaserne. Da der Beton in jener Zeit noch nicht üblich war, wurden die Aussenmauern und die Abdeckung nach oben aus mächtigen Granitblöcken aus den Steinbrüchen bei Lavorgo in der Leventina erbaut.» (mgt/nfz)


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