Wetterglück im Toggenburg und Jodeln im Regen

  01.10.2020 Zeiningen, Turnen

Der TV Zeiningen unterwegs in der Ostschweiz

Kein Fricktaler Cup, kein Turnfest, kein Endturnen, kein Zeininger Halbmarathon, kein Zeiniger Märt, nichts. Das Corona-Virus hat das stattliche Jahresprogramm des TV Zeiningen komplett über den Haufen geworfen. Mit der Turnfahrt konnte seit dem Winter nun endlich wieder ein Anlass durchgeführt werden

16 Turnerinnen und Turner machten sich kürzlich auf die Reise ins Toggenburg – genauer gesagt in die Mosnanger Ortschaft Libingen. Von dort aus marschierte die Gruppe aufs Schnebelhorn, den höchsten Punkt des Kantons Zürich. Nachdem alle ihr Picknick zu sich genommen und den tollen Ausblick aufs Zürcher Oberland, den Zürichsee, den Greifensee sowie das Toggenburg genossen haben, ging es an den Abstieg. Ein paar Kilometer später kühlten sich die Turnerinnen und Turner mit einem Getränk in einem Bergrestaurant ab. Während sich die einen noch eine zweite Erfrischung gönnten, wanderten die anderen eine Zusatzschlaufe, ehe man sich etwas später oberhalb des Restaurants wiedertraf. Nach insgesamt gut vier Stunden kamen alle gemeinsam wieder beim Parkplatz an. Weiter ging es mit einer kurzen Fahrt nach Mühlrüti. Nach dem Duschen, Umziehen und ausgiebigen Aperölen gab es für die Zeininger ein feines Nachtessen.

Für den zweiten Tag haben die Organisatoren zwei Überraschungsaktivitäten geplant. Nachdem sich alle am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, ging es weiter in den Osten. Die Turnerinnen und Turner stellten viele Vermutungen auf, wo es wohl hingehen mag. Ideen wie Escape Room, Rodelbahn oder Alphornspielen stellten sich als falsch heraus. Auf dem Landsgemeindeplatz in Appenzell wartete Martin. Beim ersten Blick wirkte er nicht speziell – da es regnete, trug er eine Regenjacke und hielt einen Schirm in der Hand. Nachdem man sich in einem Saal eines Restaurants versammelt hatte, staunte die Gruppe nicht schlecht. Martin war «e woschechtä Innerrhödler» und trug die Appenzeller Festtagstracht. In unverkennbarem Innerrhoder Dialekt erzählte er stolz von den Details seiner Tracht: Das rote «Liibli» gehört dazu, ebenso die braune Lederhose, die sich nicht ganz einfach öffnen lässt. Zuletzt weihte er die Gruppe darin ein, wie man die Appenzell Innerrhoder von der Appenzell Ausserrhoder und der Toggenburger Tracht unterscheiden könne. Nun ging es ans Eingemachte. Das «Ruggusseli» – ein Naturjodel – sollte einstudiert werden. Martin teilte die Frauen in die Stimmlagen «Jodlerinnen» und «Gradhäbe» und die Männer in «erster Bass» und «zweiter Bass» und verteilte ein paar Milchbecken fürs Talerschwingen. Was zuerst mit viel Entsetzen und «Was? Ich muess vor allne singe?» aufgefasst wurde, entpuppte sich nach ein paar Wiederholungen als lustiger Spass. Martin motivierte alle immer wieder mit «Eifach züche und nid loslo!» oder «Ufmerksam si und guet ofenand lose!». Nach zwei Hauptproben dann das Highlight: Die Turnerinnen und Turner sangen das «Ruggusseli» in der Appenzeller Innenstadt für Passanten.

Nach der Mittagspause im Restaurant Säntis führte ein kurzer Spaziergang durch das schöne Städtchen zum zweiten Programmpunkt. Die Gruppe konnte die Appenzeller Alpenbitter AG besichtigen und viel Spannendes über das Traditionsunternehmen erfahren. Die Verköstigung der verschiedenen Produkte rundete unseren Besuch in Appenzell optimal ab.

Nach einem ereignisreichen Wochenende freuen sich alle Mitglieder des TV Zeiningen, wenn bald wieder mehr Anlässe stattfinden und die Geselligkeit gepflegt werden kann. (mgt)


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