«Fast nichts verlernt»

  21.10.2020 Hellikon

Feuerwehr Wabrig: Ausbildungsstand an der Schlussprobe getestet

So wenig Ausbildung wie im auslaufenden Jahr haben Feuerwehren selten betrieben; verursacht wegen der Coronapandemie. Trotzdem hat die Feuerwehrorganisation Wabrig unter restriktiven Schutzmassnahmen eine anspruchsvolle Einsatzübung an der Schlussprobe durchgezogen und ihren Ausbildungsstand überprüft.

Paul Roppel

Gerade noch vor dem Lockdown wegen der Coronapandemie gab es für die Feuerwehr Wabrig mit den angeschlossenen Gemeinden Wegenstetten, Hellikon und Zuzgen eine Gesamtübung. Dann folgten noch zwei Zugsübungen, worauf das angesagte Ausbildungsprogramm einen abrupten Unterbruch fand. «Die sechs Neurekrutierten haben eine knappe Ausbildung erhalten», hält Kommandant Thomas Hiltmann Rückblick auf das abnormale Feuerwehrjahr. Sie werden wohl ihre vertiefte Ergänzung mit den bereits weiteren acht Neulingen fürs nächste Jahr erhalten. Inwieweit sich das minimierte Übungsprogramm auf die Gesamtfeuerwehr mit den 80 Eingeteilten ausgewirkt hat, wollte das Kommando dennoch in einer beeindruckend gut organisierten und anspruchsvollen Einsatzübung mit Atemschutzeinsatz, Rettungen und Brandbekämpfung ausloten.

Schlussübung als Examen
Während rundum Feuerwehrschlussproben abgesagt werden, fand am Freitagabend das Jahreshighlight in Hellikon dennoch statt, aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die mit Nachdruck restriktiv durchgesetzten und mit offensichtlicher Eigenverantwortung akzeptierten Schutzmassnahmen wurden trotz schweisstreibendem Einsatz bemerkenswert konsequent gehandhabt; Schutzmasken, Handschuhe und Desinfektionsmittel wurden verwendet. Übungsleiter Pascal Jeck und seine Gehilfen Ruedi Meyer, Agnes Zimmermann, Adrian Schreiber und Stefan Reinle nutzten die einmalige Gelegenheit, in einem älteren und sich im Umbau befindlichen Haus mit Nebenräumen und Stall an der Hauptstrasse ein anspruchsvolles Einsatzszenario mit dichtem Rauch, drei Personenrettungen und Brandbekämpfung zu arrangieren. «Vor ein paar Jahren mussten wir hier schon mal in einem Ernstfall wegen dichtem Rauch aus dem Ofen einen älteren Mann aus dem Haus bergen», erinnert sich Marco Schlienger, der als Einsatzleiter wirkte.

Wechsel im Kommando
Der morastige Boden vor dem Haus, die Baustelle und die engen Verhältnisse erschwerten den Feuerwehrleuten die Aufgabenstellung. So war eine Stunde später an der Übungsbesprechung unter anderem zu vernehmen, dass die Rettung einer Person wohl etwas ruppig ausgefallen sei und dass eine tiefere Stelle für den Wasserbezug aus dem Bach gewählt werden sollte. Nach den positiven und verbesserungswürdigen Kritikpunkten stellte Pascal Jeck vor der Formation fest: «Ihr habt in diesem reduzierten Ausbildungsjahr fast nichts verlernt.» Thomas Hiltmann ist seit 25 Jahren Feuerwehrmann und gibt nun nach sieben Jahren das Kommando an Marco Schlienger weiter, der auch Kommandant der Betriebsfeuerwehr und Chemiewehr DSM ist. Oberleutnant Ruedi Meyer gibt nach zehn Jahren sein Amt als Vizekommandant an Heiko Herzog weiter. Meyer ist 1993 in die Feuerwehr eingetreten und war im Übergangsjahr 2009 vor der Fusion zur Feuerwehr Wabrig Kommandant in Zuzgen.


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