Quo vadis Schweiz

  01.09.2020 Leserbriefe, Herznach

Man kann von der Begrenzungs-Initiative halten was man will, aber sie bringt eine Diskussion in Gang, der wir uns früher oder später stellen müssen. Fakt ist, dass uns die offenen Grenzen innerhalb von nur 13 Jahren eine Zuwanderung von 1 Million gebracht hat und sich unser Land dadurch in einer Nivellierungsphase nach unten dreht. Verkraftet dies ein kleines Land wie die Schweiz? Ist es überhaupt möglich, die Infrastruktur innerhalb dieser kurzen Zeit entsprechend auszubauen? Wenn dem so wäre, hätten wir nicht eine Explosion der Staustunden, überfüllte Züge, ein Zusammenwachsen der Siedlungen und Dörfer und schliesslich einen Dichtestress, der sich in zunehmender Gewalt und Unzufriedenheit manifestiert. Der AGV-Vorstand empfiehlt, die Initiative abzulehnen, mit der Angst, dass zu wenig Fachkräfte rekrutiert werden könnten. Dem ist entgegenzuhalten, dass die hohe Zuwanderungsrate offensichtlich ein Nullsummenspiel ist, wird doch auch jetzt über fehlende Fachkräfte gejammert. Ein Grossteil der Zuwanderung geht eh auf Kosten der Wirtschaft, nämlich dadurch, dass durch unseren Wohlstand ganz viele Jobs nicht mehr durch Schweizer/innen besetzt werden können, so vor allem im Gesundheits- und Bildungswesen, aber auch in grossen Teilen des Handwerks. Eigentlich würde uns verwöhnten Schweizern eine rezessive Phase nicht schaden, sodass wir wieder etwas geerdeter würden. Jedenfalls kann eine Zuwanderung in dieser Geschwindigkeit auf Zeit nicht gut gehen, und eine 10-Millionen-Schweiz hätte mehr negative Auswirkungen als eine Einschränkung des aktuellen Wohlfühlsystems, welches wir zu einem grossen Teil der hohen Zuwanderungsrate verdanken!

MARKUS KUNZ, UNTERNEHMER, HERZNACH


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