Freude, Sorgfalt und ein gutes Auge

  18.09.2020 Kaisten

Archäologie-Parcours an der Primarschule Kaisten

Schülerinnen und Schüler der 3. bis 6. Klasse erhielten gestern Morgen Einblick in die Arbeit von Archäologen. Von der Ausgrabung über die Restaurierung bis zur Auswertung konnten sie unter der Leitung von Fachpersonen selber Hand anlegen.

Simone Rufli

Unglaublich wie viele Geschichten im Boden begraben liegen. Geschichten, die durch die Ausgrabung von Gegenständen nach einer langen Zeit des Vergessens in Erinnerung gerufen und an nächste Generationen weitergegeben werden können. Die Suchenden sind in der Regel die Archäologen. Gestern morgen waren es Schulkinder. Auf spielerische Art durch einen Archäologie-Parcours mit vier Stationen geleitet, sollte ihr Interesse an der Archäologie und speziell an der Geschichte ihres Dorfes geweckt werden, wie die Projektleiterinnen Miriam Hauser und Manuela Weber erklärten. Graben, messen, dokumentieren anstatt Schule nach Stundenplan – Freude und Eifer waren gross. Angeleitet von Studenten und Mitarbeitenden der Kantonsarchäologie machten sich die Kinder in Gruppen an die Arbeit. Neben der rein handwerklichen Tätigkeit galt es in einem Archäologiejournal die einzelnen Arbeitsschritte festzuhalten. Pro Posten gab es einen Stempel ins Journal, für ein vollständig ausgefülltes Journal zum Schluss ein Diplom. Die Schülerinnen und Schüler lernten, dass Archäologen Fundstücke schützen, erhalten, untersuchen, sammeln, dokumentieren und inventarisieren, auswerten, erforschen und zu guter Letzt ihre Erkenntnisse vermitteln. Ganz wichtig bei der Erforschung des Altertums, auch das erfuhren die Kinder, sind Sorgfalt und das genaue Betrachten. Denn um einen Fund zu verstehen, muss man diesen sehr genau unter die Lupe nehmen. Masse, Gewicht, Material müssen notiert werden, Vergleichstafeln helfen, das Alter und die Funktion des Objekts herauszufinden. Erst wenn eine vollständige Dokumentation über die Fundgegenstände in Schrift und Bild vorliegt, ergänzt mit Zeichnungen und Fotografien, ist die Arbeit des Archäologen beendet. Damit auch viele andere Personen von den Fundstücken erfahren und sie zu sehen bekommen, werden die Forschungsergebnisse in der Regel in einer Ausstellung präsentiert. Auf diesen Moment müssen die Schulkinder noch etwas warten. Das Schulprojekt von gestern steht in Zusammenhang mit dem Kulturerbe-Tag, den die Kantonsarchäologie zusammen mit der Gemeinde Kaisten und weiteren Partnern am 18. Oktober durchführen wird. An diesem Tag werden dann auch die Ergebnisse in Form von Plakaten des gestrigen Morgens präsentiert und wenn alles klappt, wird auch ein Film des Reporter-Teams zu sehen sein.


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