Amphibienförderung in Olsberg

  08.09.2020 Olsberg

Mehr Lebensraum für Gelbbauchunken und Glögglifrosch

Anlässlich der Waldbereisung vom vergangenen Samstag luden der Gemeinderat, die Ortsbürger der Gemeinde Olsberg und Revierförster André Schumacher zum Rundgang ein. Im Fokus stand der Abschluss der ersten Etappe des Amphibienförderprojekts. Projektleiter Philipp Schuppli stellte die Fördermassnahmen vor.

«Olsberg ist ein schöner Ort» begrüsste Philipp Schuppli von «creaNatira GmbH» die vielen Interessierten. «Das dürften sich auch die zahlreichen Tierarten denken, welche hier noch immer vorkommen». So sind im Kulturland beispielsweise noch der Gartenrotschwanz und der Neuntöter zu finden und im Wald wird der Besucher vom Ruf des Pirols begrüsst. Damit aber nicht genug. Der aktive Naturschutzverein Olsberg und die Ortsbürger der Gemeinde sorgen seit Jahren für mehr Artenvielfalt auf dem Gemeindegebiet und haben so unter anderem die Vorkommen der Gelbbauchunke und der Geburtshelferkröten teilweise halten können. Um diese seltenen Rote-Liste-Arten besser zu vernetzen und zusätzliche Lebensräume zu erschliessen hat sich der Verein an Pro Natura Aargau gewandt. Mit finanzieller Unterstützung des Salzgut-Fonds der Schweizer Salinen und der Abteilung Wald des Kanton Aargau realisieren Pro Natura und der Naturschutzverein ein gemeinsames Amphibienförderprojekt.

Innerhalb eines grossf lächigen Eichenwald-Reservats wurden diesen Sommer über zwanzig neue Laichgewässer für die Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte geschaffen. Dabei wurde ausschliesslich mit dem im Boden vorhandenen Lehm gearbeitet, um keine Fremdmaterialien in den Waldboden einbringen zu müssen. Die entstandenen Tümpel sind mehrheitlich kleine, sehr flache, temporäre Gewässer, die nach Hitzeperioden austrocknen können – ja sogar austrocknen müssen. Dies gefällt insbesondere den Gelbbauchunken erklärte Schuppli. Diese Pionieramphibien sind darauf angepasst, nach Regenfällen füllende Kleingewässer rasch zu besiedeln und den Laich darin abzulegen. Das sich rasch erwärmende Wasser in diesen Tümpeln beschleunigt die Entwicklung der Kaulquappen, so dass die jungen Gelbbauchunken das Gewässer bereits nach wenigen Wochen verlassen können. Das Verhalten der Gelbbauchunken lässt sich auch in Olsberg sehr gut beobachten. An Stellen an denen bereits Amphibiengewässer existierten, wurden die neuen Tümpel von den Unken innert Wochenfrist besiedelt. Noch sind die Fördermassnahmen nicht abgeschlossen. Hierzu verriet Projektleiter Philipp Schuppli, dass weitere Tümpel im Uferbereich des Violenbach geplant sind. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote