Manchmal reicht es, einen Stein zu versetzen

  27.08.2020 Bözen, Hornussen

Hornussen und Bözen nehmen einen Grenzstein in Schutz

Weil er im Feld draussen von Jahr zu Jahr mehr im Weg stand, wurde am Montag ein historischer Grenzstein an der Gemeindegrenze zwischen Hornussen und Bözen um ein paar Meter versetzt.

Simone Rufli

Die einen bemühen sich, Berge zu versetzen, andere begnügen sich mit einem Stein. Den Stein ins Rollen gebracht hat in diesem Fall Pächter Philipp Heuberger aus Bözen. Weil er – je länger desto mehr – befürchten musste, bei der Arbeit auf dem Feld einen Bernerstein aus dem Jahre 1733 anzufahren, wandte er sich an die Gemeinde, mit der Bitte, den Grenzstein auf der linken Seite der Hauptstrasse (Fahrtrichtung Bözen) zu versetzen.

«Hätte der Pächter mit einer seiner Landwirtschaftsmaschinen den Stein abgedrückt und beschädigt, wäre er für den Schaden haftbar geworden», weiss Oliver Brem. Brem ist seit dem 1. Januar Nachführungsgeometer des Bezirks Laufenburg und damit für die Erstellung und Nachführung der amtlichen Vermessung im Bezirk verantwortlich. Da es sich beim Grenzstein um ein kantonales Denkmal handelt, wurden neben der Gemeinde, die sich an den Kosten beteiligen muss, das Vermessungsamt und die Denkmalpflege beigezogen.

«Für die Denkmalpflege war der Schutz des Grenzsteins am Ende höher zu gewichten, als der exakte Ort, an dem er bisher stand», erklärte Brem den Entscheid zugunsten einer Versetzung. Nachdem auch das Vermessungsamt und die beiden Gemeinden ihre Zustimmung erklärt hatten, konnte der Bagger am Montagmorgen auffahren.

Der Bernerstein markiert die historische Grenze zwischen dem Berner Aargau (Bezirk Brugg) und dem ehemals österreichischen Fricktal (Bezirk Laufenburg). Eine Bezirksgrenze, die im Zuge des Gemeindezusammenschlusses von Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen verschoben wird. Die neue Gemeinde Böztal wird per 1. Januar 2022 dem Bezirk Laufenburg angehören (die NFZ berichtete). Bis am Montagmorgen stand der Grenzstein rund fünf Meter vom Veloweg zwischen Hornussen und Bözen entfernt im inzwischen abgeernteten Maisfeld von Pächter Philipp Heuberger. Jetzt steht er nahe am Veloweg und ist ausser Gefahr.


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